Opa, Vater und zwei Söhne zusammen in einer Wehr
Mehr als 100 Jahre Erfahrungen in der Freiwilligen Feuerwehr: Mit dieser Zahl können die vier Weiher-Männer aus Passin aufwarten. Mit seinem Eintritt in die Wehr 1954 bereitete Hans-Erich Weiher (77) den Weg für die Familientradition. Sein Sohn, Thomas Weiher (48), ist bereits seit mehr als 18 Jahren Wehrführer. Mit den Enkeln Maximilian (19) und Alexander (21) steht bereits die dritte Generation der Weihers im Dienst für die Menschen vor Ort.
Wettkämpfe machen den Weiher-Jungen Spaß
„Mein Vater hat mich einfach mit zur Feuerwehr genommen“, sagt Maximilian. Der 19-Jährige ist bereits seit neun Jahren in der Passiner Wehr aktiv, sein Bruder Alexander sogar schon elf Jahre. Die beiden haben vor allem Spaß an den jährlich stattfindenden Amts- und Kreisentscheidswettkämpfen. Bei diesen gehe es darum, sich mit den Kameraden anderer Wehren zu messen. Übungen mit Realitätsbezug müssen im hohen Tempo gemeistert werden. „Ich erinnere mich besonders gerne an einen Wettbewerb in Bernitt, als wir den Wanderpokal für den schnellsten Durchgang gewonnen haben“, erzählt Alexander.
Vater Thomas und seine Söhne kamen bereits gemeinsam zum Einsatz. Kurios erschien ihnen ein Einsatz, als sie mit 15 Kameraden ausrückten, um einen mit Wasser vollgelaufenen Keller auszupumpen. „Als wir ankamen, sahen wir, dass der Boden mit nur einem Zentimeter Wasser bedeckt war“, erzählt Maximilian. Etwas mulmig war dem großen Bruder Alexander bei ihrem Einsatz im Mai, als der Tornado Bützow verwüstete. „Ich wusste nicht, was mich da erwartet. Ich habe auch noch nie so viele Kameraden an einem Ort gesehen“, sagte Alexander.
Die beiden Weiher-Jungs gehören mit zu den letzten Passinern, die als Jugendliche in die Wehr eintraten. Mittlerweile sei der Nachwuchs im Ort Mangelware. „Noch kommen wir mit unserer Feuerwehr die nächsten Jahre über die Runden, denn im Altersdurchschnitt liegen wir bei 35 Jahren“, sagt Vater Thomas.
Thomas Weiher ist langjähriger Wehrführer
Er befindet sich bereits in seiner vierten Amtszeit als Wehrführer. Planen und Kontrollieren gehören mit zu seinen Hauptaufgaben. „Dank digitaler Gerätschaften weiß ich bereits im Vorwege, was uns für ein Einsatz erwartet, wenn ein Alarm eingeht“, sagt der Wehrführer. Die Benachrichtigung der Kameraden gehe heutzutage eher im Stillen von statten. Ganz anders war es bei der aktiven Zeit von Opa Hans-Erich. „Wir mussten noch mit einem Martinshorn durch das Dorf laufen, damit alle Kameraden Bescheid wissen, dass wir einen Einsatz haben“, erzählt Opa Hans-Erich.
Für die Weiher-Männer ist die Freiwillige Feuerwehr ein wichtiges Hobby. „Die Zeit bei der Wehr ist ein guter Ausgleich zur Arbeit im Betrieb“, sagt Vater Thomas. Der Wehrführer betreibt die Firma Weiher Bau in Passin. Alexander studiert Ingenieurswesen in Wismar und Maximilian macht eine Ausbildung zum Maurer in Bützow. Einmal im Monat nehmen sich Vater Thomas und seine Söhne Zeit, um sich mit den Kameraden für praktische Übungen zu treffen. Der Zusammenhalt in der Wehr ist den Weihers besonders wichtig.