Genossenschaft empfängt viele Besucher zum zweiten Baustellencafé
Stück für Stück kommen sie ihrem Ziel näher. „Noch in diesem Jahr werden wir eröffnen“, sagt Andrea Boldt von der Genossenschaft Bernitter Dorfladen. Den genauen Termin möchte sie aber noch nicht verraten. Ansonsten konnten sich die Einwohner und weitere Interessierte beim zweiten Baustellencafé vom Fortschritt der Umbauarbeiten im Gemeindezentrum einen Eindruck verschaffen.
Die nagelneue Küche kam zum Einsatz, um die vielen Besucher des Nachmittags mit Kaffee und anderen Getränken sowie selbst gebackenem Kuchen zu verwöhnen. Die Regale stehen und auch die kleine Sitzecke ist eingerichtet. „Der Aufruf, Stühle zu spenden, fand ebenfalls ein Echo. Wir haben heute bestimmt um die 20 bekommen“, sagt Andrea Boldt. Und sie erzählt noch ein Geschichte, die Ausdruck dafür sei, dass sich viele Menschen für das Projekt interessieren. Eine Frau aus Klein Sien hätte nebenan beim Friseur angerufen und mitgeteilt, dass sie Geschirr für den Dorfladen hätte. Die Dame wusste sich nicht anders zu helfen, weil der Dorfladen ja selbst noch keinen Telefonanschluss hätte. Die Friseurin habe dann den Kontakt zu der Frau aus Klein Sien hergestellt. „Das zeigt, dass viele Anteil nehmen und wissen wollen, was passiert“, sagt Boldt.
Weitere drei Personen hätten außerdem an diesem Nachmittag den Beitritt zur Genossenschaft erklärt. „Damit sind wir jetzt insgesamt 33 Mitglieder“, so Andrea Boldt.
Dennoch bleibt es dabei, dass die Mitgliedsbeiträge nicht ausreichen, um das erste Warensortiment bezahlen zu können. Deshalb hatten die Initiatoren des Dorfladens eine Kampagne ins Leben gerufen, bei der über eine Internetplattform Spenden eingeworben werden. Das Crowdfunding, so der Fachbegriff für diese projektgebundene Spendenakquise, solle für größere Aufmerksamkeit sorgen und vor allem diejenigen ansprechen, die kein festes Genossenschaftsmitglied werden wollen (SVZ berichtete). „Wir haben 2057 Euro zusammen“, sagt Andrea Bold. Zielsetzung bis 31. Oktober sind immerhin 5000 Euro. Mittlerweile habe man schon die ersten Absprachen mit künftigen Lieferanten getroffen. Fünf sind es gegenwärtig. Doch da werde in den nächsten Tagen noch etwas passieren, sagt Boldt.
Das Projekt Dorfladen Bernitt wird mit Mitteln aus dem europäischen Leader-Programm unterstützt. Deshalb war die Gemeinde von Anfang Antragsteller für die Fördermittel. Denn nach dem Aus des Dorfkonsums vor drei Jahren soll der Dorfladen eine Bereicherung für die Gemeinde werden. „Vor allem setzen wir dabei auf regionale Produkte, wie zum Beispiel Käse und Wurst“, sagt Janko Lücke von der Genossenschaft. Geplant ist zudem eine Paketstation.