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Warnow Alte Molkerei sorgt für Ärger

Von raba | 19.10.2016, 21:00 Uhr

Der Abriss des verfallenen Gebäudes hat immer noch nicht begonnen. Arbeiten im Dorfladen sollen noch 2016 abgeschlossen werden

Wie geht es weiter mit dem Schloss in Lübzin? Was passiert mit der alten Molkerei in Warnow? Solche und viele weitere Baufragen beschäftigen die Warnower und damit auch die Gemeindevertreter immer wieder.

Noch immer ist mit der alten Molkerei ein Schandfleck in Warnow nicht verschwunden. Dabei waren die Abrissarbeiten bereits im Februar vergeben worden. Fast zwei Jahrzehnte stand das Gebäude neben dem Kulturhaus leer, dann kaufte es 2010 ein Investor aus Norderstedt. Ein halbes Jahr später stellte er eine Bauvoranfrage. Es sollten „Ferienappartements mit einer kleinen Gastronomie“ entstehen. Doch aus den Plänen wurde nichts. Im Jahr 2015 bekam die Gemeinde das Objekt und Grundstück von der damaligen Eigentümerin geschenkt, weil auch sie keinen geeigneten Käufer fand. Mit einer Baufirma war sich die Gemeinde im Frühjahr dieses Jahres dann einig geworden, das Gebäude abzureißen. Dafür hat Warnow 8000 Euro eingeplant. Das Unternehmen wollte das Gebäude abtragen, die Klinkersteine verkaufen. Doch noch immer hat sich nichts bewegt. „Die Firma hat mich jetzt informiert, dass sie ein Bützower Unternehmen beauftragen wollte, den oben Bereich abzureißen, damit anschließend beim weiteren Abtragen des Gebäudes per Hand nichts passiert“, berichtete Bürgermeister Siegfried Hoffmann auf der jüngsten Gemeindevertretersitzung. Doch bei dem genannten Bützower Unternehmen sei davon nichts bekannt, habe er in Erfahrung gebracht, so der Bürgermeister.

Die Gemeindevertreter sind verwundert. „Wir sollten vielleicht Firmen hier vor Ort ansprechen, ob sie das machen“, regte der stellvertretende Bürgermeister Lutz Ritter an.

Eine Absage hatte Warnow Anfang September von einer Baufirma aus Swinemünde erhalten. Das Unternehmen hatte sich an einer Ausschreibung für den Bau eines Brückengeländers für die Warnowbrücke in Eickhof beteiligt und im Juli den Zuschlag erhalten. Nun musste Bürgermeister Hoffmann den Auftrag kurzfristig an eine Firma aus Bützow vergeben. Für die Gemeinde bedeutete das Mehrausgaben von knapp 3000 Euro. „Das Geländer ist aber nun fertig und wird in dieser, spätestens in der nächsten Woche angebaut“, sagt Siegfried Hoffmann.

Abgeschlossen werden sollen auch noch in diesem Jahr die Erweiterungsarbeiten im Dorfkonsum. Die sind schon lange geplant, sollten schon längst erledigt sein. Jedoch hätte die Gemeinde zusätzliche Auflagen bekommen, weil es sich bei der Erweiterung um eine Nutzungsänderung der Räume handelt, erklärte Siegfried Hoffmann. Nun wolle man den Umbau aber kurzfristig vorantreiben.

Weniger Einfluss hat die Gemeinde auf das Schloss in Lübzin. Vor zwei Jahren hatte ein Investor angefangen, das denkmalgeschützte Gebäude zu sanieren. Dafür hatte er auch Fördermittel von Bund und Land aus dem Topf zur „Verbesserung von Agrarstruktur und Küstenschutz“ erhalten. Ferienwohnungen sollten entstehen. Doch nun ruht der Bau seit Monaten. Der Investor hätte weitere Fördermittel beantragt, habe bisher keine Zusage bekommen, so Hoffmann.