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Wenn ich in den Beeten hocke… Make America Beautiful

Von Beate Schöttke-Penke | 20.02.2021, 00:00 Uhr

Garten-Kolumne von Beate Schöttke-Penke

Das Lernen hört nie auf! Das gehört für mich zu den Vorzügen des Gärtnerns. Wobei es mir wahrscheinlich wie jedem geht, der ein Hobby intensiv pflegt und darin immer wieder Neues für sich entdeckt. Dass das Gärtnern selbst bei winterlichstem Wetter neue Aspekte bereithält, wurde mir vor ein paar Tagen einmal mehr bewusst, als ich einen Podcast des Gartenradios hörte, der sich um die grünen Daumen der amerikanischen Präsidenten drehte.

In den letzten Jahren ist ja viel darüber zu hören gewesen, wie groß Amerika mal wieder werden soll. Doch wissen wir eigentlich, wie viel dessen Gründervätern an seiner Schönheit lag? Die jedenfalls hatten sich von Anfang an die Präsidenten des großen Landes auf die Fahnen geschrieben. George Washington zum Beispiel arbeitete bis zu seinem Tod im 67. Lebensjahr auf seinem Landgut Mount Vernon, nur 20 km entfernt von Washington, als Farmer. Bekannt sind seine Sammelleidenschaft für Bäume und seine Liebe zu Rosen. Alljährlich soll er zwölf Tage Rosenblätter geerntet und daraus Rosenwasser destilliert haben.

Schriftsteller Gerhart Hauptmann bekam 1932 einen Efeuableger von dem für Besucher heute täglich geöffneten Landgut. Er bedeckt sein Grab in Kloster auf der Insel Hiddensee –  womit wir beim regionalen Bezug sind und mal wieder erkennen, wie klein die Welt sein kann. Gemüsefan Thomas Jefferson wiederum, Universalgenie und dritter Präsident der USA, trug auf seinem Landgut Monticello in Virginia, das heute zum Weltkulturerbe gehört, 89 verschiedene Gemüsesorten zusammen, er erfand den Pflug und initiierte den Versand von ersten Samentüten.

Theodore Roosevelt, 26. Präsident der USA, wiederum pries in einem seiner Bücher das Leben als Cowboy, besaß in North Dakota eine Ranch, gründete erste Nationalparks und gilt daher als früher Verfechter des Naturschutzes.

Noch mehr über amerikanische Präsidenten und ihre Gärten kann man dem Buch von Marta McDowell „All the Presidents’ Gardens“ (leider nicht auf Deutsch) entnehmen, die am Botanischen Garten New York Landschaftsgeschichte und Gartenbau lehrt. Ihr gelingt ein faszinierender Einblick in durch den grünen Daumen geprägte Politikerleben. Denn ihre Tätigkeit als Gärtner und Farmer empfanden viele amerikanische Präsidenten als höchst politisch: Wer Gärten hegt und pflegt, so deren Überzeugung, darf sich auch befähigt fühlen, einen Staat zu gestalten.

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