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Zitrusexotik für den Garten Die Dreiblättrige Orange ist ein Solitär mit bizarrer Optik besonders im Winter

Von Julia Kuhlmann | 03.02.2021, 08:12 Uhr

Die Dreiblättrige Orange, hat furchterregende Dornen, die dem frostharten Strauch im Winter ein bizarres Aussehen geben.

Etwas Geduld ist gefragt, denn der winterharte „Orangenbaum“ Poncirus trifoliata wächst recht langsam und braucht einige Jahre, bis er zum ersten Mal blüht und Früchte trägt. Dann aber hat er allerfeinste Eigenschaften, die ihn zu einem unverwechselbaren Solitär auf dem Grundstück machen.

Die Auswahl an Zitruspflanzen oder ihren Verwandten mit ausreichender Frosthärte, damit sie auch in unseren Gärten wachsen können, ist nicht allzu groß. Poncirus trifoliata (heute offiziell: Citrus trifoliata), die Dreiblättrige Orange, hat diese Frosthärte. Um die minus 20 Grad soll sie gut aushalten. Man pflanzt Poncirus trifoliata am besten an einen sonnigen Platz mit genügend Raum, denn der Strauch erreicht bei langsamem Wachstum eine Größe und Breite von bis zu drei Metern.

Dreiblättrige Orange ist wirklich frosthart

Poncirus trifoliata hat die beste Anpassung an unser Klima, weil seine Früchte schon im Oktober reif sind und er das Laub abwirft. Wer nicht zehn Jahre warten möchte, bis seine Dreiblättrige Orange blüht und Früchte trägt, sollte die Pflanze schon in einer gewissen Größe kaufen – vielleicht sogar schon in einem Stadium, in dem sie blüht und Früchte trägt.

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Frostharte Zitrus-Pflanzen

Neben der Dreiblättrigen Orange (Poncirus trifoliata, Foto oben und Bilder rechts), die die beste Anpassung an unser Klima hat, folgt in Sachen Frosthärte noch Citrus ichangesis (Ichang papeda), die immergrün ist und an die minus 15 bis 18 Grad Celsius aushält. Darüber hinaus gibt es zwei sehr frostharte Mandarinen: die Changsha-Mandarine (bis circa minus 15 Grad) und die Keraji-Mandarine, deren Frosthärte jedoch nur bis circa minus zehn Grad reicht. Zu den bekannteren Hybriden zählt auch Yuzu, die immerhin bis circa minus 12 Grad aushält. Erwähnenswert ist die ebenfalls sehr frostharte Poncirus-Variante „Flying Dragon“, die gedrehte Zweige hat und im Winter noch dekorativer aussieht.

Poncirus blüht attraktiv weiß und das nicht nur im Gewächshaus, sondern auch im Freiland.

Zwar sehen die Poncirus-Früchte dekorativ aus und riechen auch gut nach Orange, leider schmecken sie – vorsichtig gesagt – überhaupt nicht.

Der Tipp eines Poncirus-Züchters: Den Saft der Früchte über Nacht in einem offenen Glas stehen lassen, sodass sich das Harz absetzt. Bodensatz wegkippen, Saft zuckern und verdünnen. Die Limonade soll hervorragend schmecken. Ein weltweites Netz an Poncirus-Freunden ist damit befasst, in der Zucht die Frosthärte mit der Fruchtqualität anderer Sorten zu verbinden, ohne bei diesen Eigenschaften zu große Kompromisse eingehen zu müssen.

Poncirus trifoliata ist in Deutschland gut zu bekommen, aber nicht jede Gärtnerei wird die Pflanzen führen, kann sie aber womöglich auf Anfrage besorgen. Wer nicht zu lange auf Blüten und Früchte warten möchte, sollte etwas ältere Pflanzen kaufen. Für die weiteren Sorten (siehe Infobox oben) wird überwiegend gelten, dass sie man sie über Anbieter im Internet im Ausland besorgen müsste.

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