Frischer Boden unter Gehölzen bieten beste Voraussetzungen fürs Gedeihen der lieblichen Frühlingsblüher.
Wenn in den Wäldern die weißen Blüten der Buschwindröschen erscheinen, dann nimmt der Frühling Fahrt auf. Und mit ihm die Gärtnerin. In diesen Tagen hält mich nichts mehr. Es gibt nichts Schöners, als in meinem Garten zu werkeln. Dabei stelle ich fest, dass Buschwindröschen überall in meinem Garten Fuß gefasst haben.
Eigentlich bietet frischer Boden unter Gehölzen beste Voraussetzungen fürs Gedeihen der lieblichen Frühlingsblüher. Doch Anemone nemorosa scheint flexibel zu sein. Größere Teppiche haben sich auch auf den sonnigen Staudenbeeten ausgebreitet. Sowenig ich mich um die Ursprungsart kümmere, so sehr geht mein Blick auf das Areal unter unserem großen Kirschbaum. Dort habe ich nämlich vor zwei Jahren ein paar seltene Buschwindröschen-Sorten gepflanzt, die ich im Internet gekauft hatte. Gekauft habe ich sie in der Gärtnerei Sarastro von Christian Kreß, der sich auf das Sammeln der Frühlingsboten spezialisiert hat. Im Tausch mit Hobbyzüchtern und Staudengärtnerkollegen ist ein beeindruckendes Sortiment zusammengekommen, das online am besten im Herbst geordert werden kann.
Die verschiedensten Kirschbäume
Eine Bestandsaufnahme unterm Kirschbaum jedenfalls ergibt in diesen Tagen, dass sich Anemone nemorosa „Virescens“ am besten entwickelt hat. Die Sorte hat eigentlich gar keine Blüten, aber verbänderte Hochblätter, die wie Blüten wirken. Auch die Rarität „Multiplicity“ aus den USA ist prächtig anzusehen. Die Blüte ist stark zerteilt, halb gefüllt und groß. Gut etabliert haben sich auch „Semiplena“ aus Tschechien mit halb gefüllten strahlend weißen Blüten, „Bracteata“ mit sehr abgesetzten Blütenständen und „Dark Leaf“ mit fast schwarzen Blättern.
„Edgar“ ist sehr wüchsig und hat auffallend große Blätter. Später werden sich grün-weiß gezeichnete Blüten zeigen, die typisch für die Bracteata-Typen von Anemone nemorosa sind. Meine Einkaufsliste von vor zwei Jahren weist noch die Sorten „Blue Eyes“ (eine halb gefüllte, weiße Sorte mit dunkelblauem Auge), „Pleugers Plena“ (mit leicht gefranseltem grünen Blütenrand) und „Green Crown“ (mit grünlich-gelbem Krönchen) auf. Deren Exemplare aber haben sich noch nicht wirklich ausgebreitet. Und obwohl das so ist, durchgeistert mich beim Durchstöbern der Sarastro-Sorten-Sammelliste der Gärtnerei meines Vertrauens der Gedanke, ob ich mir nicht vielleicht noch ein paar der kleinen Kostbarkeiten gönnen sollte. Nun ja – die Gartenleidenschaft nimmt mal wieder ihren Lauf!
>>Mehr auf: www.sonntagsgruen.de