Ein Angebot des medienhaus nord

Was kostet Brennholz? Kaminholz: Die Preise sind weiter hoch, aber die Preisunterschiede sind groß

Von Eva Dorothée Schmid | 20.09.2023, 12:12 Uhr | Update am 25.09.2023

Brennholz bleibt im Herbst 2023 teuer. Es kostet deutlich mehr als im Vorjahr. Allerdings ist die Preisspanne sehr groß. Deshalb sollte man beim Kauf von Kaminholz genau hinschauen.

Derzeit kostet Laubbrennholz rund 30 Prozent mehr als vor einem Jahr. Beim eigentlich weniger gefragten Nadelbrennholz sind die Preise sogar 45 Prozent höher als im Herbst 2022. Das zeigen die vom Statistischen Bundesamt erfassten Brennholzpreise vom Juni.

Seit einigen Jahren erhebt auch das Technologie- und Förderzentrum (TFZ) des bayerischen Landwirtschaftsministeriums zwei Mal im Jahr durchschnittliche Brennholzpreise für Deutschland. Bei der jüngsten Erhebung bei 28 Anbietern im Juli kostete ein Kubikmeter ofenfertiges Scheitholz (Hartholz) zwischen 72 und 211 Euro einschließlich Lieferung, der Mittelwert lag bei 152 Euro.

„Die starken Preissteigerungen des vergangenen Jahres sind aktuell nicht mehr zu beobachten“, hieß es in der Analyse. Die Nachfrage nach Brennholz sei nach wie vor hoch, jedoch nicht mehr so hoch wie im Sommer 2022.

Große Preisspanne für einen Kubikmeter Brennholz

Bei den aktuellen Preisen für ofenfertiges Kaminholz gibt es allerdings große Unterschiede. So verlangt etwa ein Online-Händler für einen Kubikmeter Scheitholz 259 Euro inklusive Lieferung. Baumarkt-Ketten stellen für eine Laubholzmischung für einen gelieferten Kubikmeter beispielsweise 299 Euro in Rechnung.

Beim Direktbezug aus dem Wald vor Ort seien die Preise niedriger, sagt der Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e.V (HKI) auf der Grundlage einer Befragung der Forstämter. Allerdings ist dieses Holz noch nicht kaminfertig. Es muss erst längere Zeit trocknen und auf Scheitholzgröße gebracht werden. Der bundesweite Durchschnittspreis für den Raummeter am Polter beträgt laut HKI 48 Euro und ist um nur 20 Prozent höher als in den Vorjahren.

Insgesamt ist es für Verbraucher schwierig, die einzelnen Holzangebote am Markt zu vergleichen. Das fängt bei den verschiedenen Maßeinheiten an und hört bei den unterschiedlichen Liefer- und Verarbeitungskonditionen auf. 

Mehr Informationen:

Meist wird ofenfertiges Scheitholz in Schüttraummeter oder Raummeter verkauft.

Der Raummeter misst einen quadratischen Würfel von einem Meter Seitenlänge. Sein Inhalt fasst entsprechend einen Kubikmeter. Die Menge an sauber geschichteten Holzscheiten, die inklusive der Zwischenräume in diesen Würfel passen, beschreibt einen Raummeter.

Bei einem Schüttraummeter werden die Holzscheite gemessen, die lose aufgeschüttet in den Kubikmeter passen. Da sich lose aufgeschüttet mehr Zwischenräume zeigen, enthält ein Schüttraummeter weniger Brennholz als ein Raummeter und ist entsprechend günstiger.

Das kosten Holzpellets 2023

Holzpellets kosten laut August 2023-Erhebung des Deutschen Pelletinstituts (DEPI) 404 Euro je Tonne bei sechs Tonnen Abnahme. Im August 2022 lag dieser Preis noch bei 683 Euro.

Hamsterkäufe im vergangenen Jahr

Laut Institutssprecherin Anna Katharina Sievers ist im September mit einem leicht sinkenden Pelletpreis zu rechnen. Im Winter werde der Preis dann etwa auf diesem Niveau bleiben, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur.

Genaue Prognosen seien schwierig, weil man nicht wisse, wie viele Pellets die Kunden nach Hamsterkäufen im vergangenen Jahr noch im Lager hätten. Insofern seien 2022 und 2023 keine typischen Jahre für die Preisentwicklung. „Normalerweise steigt der Preis zum Winter hin, weil es mehr Bestellungen gibt“, sagte sie.

Das kosten Hackschnitzel 2023

Auch bei Hackschnitzeln, die vor allem von Gewerbebetrieben zur Wärmeerzeugung genutzt würden, gebe es einen leicht sinkenden Preistrend, so Sievers weiter.

Nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums nutzen rund 1,1 Millionen Haushalte in Deutschland Scheitholz, Holzpellets oder Holzhackschnitzel als primäre Energiequelle zum Heizen des kompletten Wohnraums.

Zudem gebe es etwa 11,2 Millionen sogenannte Einzelraumfeuerstätten als ergänzende Holzheizungen, überwiegend Kaminöfen und Kachelöfen. Ende 2022 gab es in Deutschland rund 43,4 Millionen Wohnungen. Knapp die Hälfte von ihnen wird mit Gas, knapp ein Viertel mit Heizöl beheizt.

Weiterlesen: Schornsteinfeger erklärt: Diesen Kaminöfen droht bald die Stilllegung

Mit Material der dpa

Noch keine Kommentare