Hintergrund : Wettlauf gegen die Zerstörung durch die Ostsee
Geschützt von hohen Wällen aus Holz und Erde huldigten die Slawen bis ins 12. Jahrhundert an Rügens Nordspitze dem Gott Swantevit in Form einer Statue. 1168 eroberten die Dänen die Tempelburg und brachten den christlichen Glauben auf die Insel. Die Grabungen am Kap sind seit jeher ein Wettlauf gegen die Gewalten der Ostsee. Zwei Drittel der Tempelanlage gelten inzwischen als verschwunden – auch der Tempel, in dem wohl die Gottesstatue stand. In den vergangenen 150 Jahren stürzte das Kliff auf einer Breite von bis zu 70 Metern ins Meer. Die erste Ausgrabung startete Carl Schuchhardt 1921. Acht Jahre später wurde das verbrannte Tor der Burg Arkona freigelegt und Reste kurz vor dem Absturz dokumentiert. Weitere Grabungen folgten 1969 bis 1971 und ab 1994. Die letzten Reste der Anlage könnten laut Schätzungen in 100 Jahren verloren sein.
Diskutieren Sie mit.
Leserkommentare anzeigen