Kommentar : Erpressbar
Am Ende blieb dem Kabinett keine andere Wahl: Der Einstieg des Kranriesen Liebherr in die insolvente P+S-Werft – gescheitert an der umweltpolitisch fragwürdigen Ausbaggerung der Fahrrinne nach Stralsund. Ein maritimer Industriepark am Werftkai – die Investoren hätten erst noch gefunden werden müssen. Der Verkauf an den Eigner der beiden Nordic-Werften Witali Jussufow sichert Arbeit im Dock zu – im Vertrauen auf neue Aufträge vor allem im Offshore-Bau. Gerettet ist der Standort damit aber noch nicht. Noch müssen die Anschlussaufträge erst an Land gezogen werden. Vor allem aber birgt die Entscheidung die Gefahr, dass in MV Bremer-Vulkan-Zeiten zurückkehren. Drei von vier Schiffbaubetrieben in einer Hand – das macht das Land erpressbar. MV hat das schon leidvoll erleben müssen – und Millionen dafür bezahlt. Die gestrige Entscheidung für den einzigen verbliebenen Interessenten war ein Vorgeschmack.
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