NEBELIN. „Wir sind ein ambulanter Pflegedienst mit Herz.“ Das sagt Thomas Leubert, ein 40-jähriger Mann, der über einige berufliche Stationen in der Ferne zurückgekehrt ist in seine Heimat und sich in Nebelin selbstständig gemacht hat mit einer nachhaltigen ambulanten Seniorenpflege.
„Gründungsdatum meiner ambulanten Seniorenpflege ist der 1. Juni 2023“, sagt der examinierte Krankenpfleger, der auf eine lange Berufserfahrung in der Intensivmedizin verweisen kann. Ein Beruf, der ihn ausfüllte und doch immer häufiger die Frage aufkommen ließ, ob die Arbeit in einem Krankenhaus und in der Intensivpflege für ihn die richtige ist. Die dramatischen Erlebnisse mit seiner Oma gaben dann den letzten Anstoß, etwas verändern zu wollen, den Patienten bzw. pflegebedürftigen Menschen und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt des Tuns zu stellen.
Thomas Leubert erzählt, dass Anfang Dezember 2022 seine Oma vom Pflegeheim ins Kreiskrankenhaus Prignitz verlegt werden musste. Man diagnostizierte Nierenversagen. Eine schwere Erkrankung, dazu leidet sie an Alzheimer, erzählt er. Im Krankenhaus konnte man ihr helfen und sie nach einiger Zeit wieder ins Pflegeheim entlassen. Aber der Weg bis dahin war gepflastert mit gesundheitlichen Rückschlägen, mit Enttäuschungen und Personal sowohl im Krankenhaus als auch im Pflegeheim, die aus seiner Sicht stellenweise überfordert war.

Thomas Leubert entschloss sich, seine Oma aus dem Pflegeheim und zu sich nach Hause zu holen. Gemeinsam mit seinem Mann und seinem Sohn traf er diese Entscheidung, obwohl es Ängste gab. Doch die Betreuung im häuslichen Umfeld zeigte Erfolge, er konnte die Therapien so anpassen, dass es seiner Oma schnell besser ging. „Ihr Allgemeinzustand verbesserte sich von Woche zu Woche, so dass sie sogar die Tagespflege vor Ort besuchen kann. Spätestens an dieser Stelle reifte mein Wunsch immer stärker, anderen Menschen mit meiner Erfahrung und Unterstützung zu helfen.“
Aus dem Wunsch wurde „Die nachhaltige Seniorenpflege“, die eine Vielzahl von Leistungen anbietet, darunter die Grund- und Behandlungspflege, die Wundpflege, die Palliativpflege durch eine Palliativschwester, die Kontrolle von Vitalzeichen wie Blutdruck, Puls und Temperatur, Injektionen, der Wechsel von Kathetern, die Stomaversorgung, das Richten und Verabreichen von Medikamenten, die Blutabnahme in Absprache mit der Praxis, die Portversorgung, die Infusionstherapie und die Zubereitung von Mahlzeiten, auch die Pflegeberatung bzw. Unterstützung bei entsprechenden Anträgen sowie die Zusammenarbeit mit einer Friseurin (Bubikopf Jennifer Neizel) und einer Physiotherapie.
„Wir fahren zu unseren Klienten im gesamten Umland, sie können in ihrem gewohnten häuslichen Bereich bleiben. Unser Ziel ist es dabei immer, die Selbstständigkeit und das Wohlbefinden der von uns Betreuten soweit wie möglich zu erhalten und zu fördern. Deshalb richten wir unsere Pflege nach den Bedürfnissen, Fähigkeiten und den bisherigen Lebensgewohnheiten des Pflegebedürftigen.“ Und mit wir meint der Nebeliner neben seiner Pflegedienstleiterin Beate Müller-Oergel sein vierköpfiges Team aus Fachkräften mit Berufserfahrung. „Wir sind ein familiäres Team, und so gehen wir auch mit unseren Klienten um“, bekräftigt er. MARINA LENTH