Minister weist auf Gefahren an Kreideküste hin
Vor Beginn der Tourismussaison im Sommer hat Umweltminister Till Backhaus (SPD) auf die Gefahren an der Kreideküste auf der Insel Rügen hingewiesen. Die Kreideküste sei durch eine natürliche Dynamik mit Küstenrückgängen gekennzeichnet, sagte Backhaus gestern in Sassnitz. Warnschilder im Nationalpark und auch Faltblätter wiesen auf die Gefahren hin. Der Unfall Ende April, als eine Frau, bei dem Versuch ein Foto zu machen, in die Tiefe gestürzt und gestorben war, sei ein tragisches Ereignis. Auch dort warnten Schilder vor der bestehenden Abbruchgefahr.
Backhaus appellierte an die Urlauber, die Hinweise ernst zu nehmen. „Die Dynamik an der Küste wird es immer geben.“ Nicht überall könnten Absperrungen errichtet werden. „Die Steilküste ist Teil des Nationalparkes, in dem Natur auch Natur bleiben muss.“
Der Nationalpark wird jährlich von mehr als einer Million Gästen besucht. Viele von ihnen nutzen den zwölf Kilometer langen Hochuferweg in Nähe der Kliffkante, von der sich ein spektakulärer Blick bietet.
Backhaus überlegt weitere Faltblätter drucken zu lassen, die in Gaststätten und Hotels ausgelegt werden könnten, um Touristen noch mehr zu sensibilisieren. Auch über soziale Medien wie Facebook und Twitter könnten Urlauber noch besser erreicht werden.
Parkmitarbeiter und Backhaus zeigten Fotos, auf denen Urlauber zu sehen sind, die über Absperrungen klettern und sich in abbruchgefährdeten Gebieten aufhalten. Immer wieder würden Schilder abgebaut und Absperrungen mit Totholz zur Seite geräumt, sagte der Dezernatsleiter des Nationalparks Jasmund, Ingolf Stodian. Zudem entstünden auch immer wieder illegale Wege zu vermeintlich besonders attraktiven Aussichtspunkten direkt an der Abbruchkante. Wanderwege dürften nicht verlassen werden.

