
Mit Schiffsbesichtigungen und Rettungsvorführungen zeigte sich heute die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger der Öffentlichkeit. Sie informierten über ihre gefahrenvolle Arbeit.
Am „Tag der Seenotretter“ haben in zahlreichen Häfen an Nord- und Ostsee Einsatzkräfte ihre Arbeit vorgestellt. Bei kühlen Temperaturen und örtlichen Regenschauern zogen viele Urlaubsgäste in den Badeorten das Angebot einem Strandbesuch vor. So konnten sie am Sonntag auf Rettungsbooten Probefahrten machen oder bei inszenierten Rettungsaktionen die Mitglieder der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) bei ihrer verantwortungsvollen Tätigkeit beobachten.
Vielerorts begleiteten Shantychöre den „Tag der Seenotretter“, mit dem die DGzRS traditionell um Spenden wirbt.
Die Veranstalter konstatierten viel Interesse und rechneten mit einem ähnlichen Besucherzustrom, wie im Vorjahr, als etwa 22 000 Gäste beim „Tag der Seenotretter“ gezählt wurden. Besucherrekorde verzeichneten nach Angaben eines DGzRS-Sprechers unter anderem die Stationen Grömitz in Schleswig-Holstein, wo an zwei Tagen knapp 5000 Menschen kamen, und Ueckermünde in Vorpommern.
An den Rettungsschiffen am Stettiner Haff seien mehr als 1000 Gäste gezählt worden. Auf einen solchen Zulauf sei die gastronomische Versorgung nicht vorbereitet gewesen, sagte der Sprecher. Für besonderen Nervenkitzel habe die Feuerwehr von Ueckermünde gesorgt, die ihre Drehleiter ausgefahren habe und so höhentauglichen Besuchern ermöglichte, die Rettungsübung aus 30 Metern Höhe zu verfolgen. Auch in Rostock-Warnemünde, in Sassnitz auf Rügen und in Timmendorf auf Poel berichteten die Besatzungen der Rettungsschiffe von regem Besucherandrang.
Die Seenotretter aus Zinnowitz demonstrierten den Besuchern, wie ihr Einsatzboot „Hecht“ von einer Kaikante zu Wasser gelassen wird. Auf dem „Hecht“, dem Kreuzer „Eugen“ und dem in Ueckermünde stationierten Schnellboot „Dora“ nutzen die Gäste die Gunst der Stunde, um auf das Stettiner Haff hinauszufahren. „So viele Besucher waren noch nie hier, wie in diesem Jahr“, schwärmte der Ueckermünder Vormann Manfred Fastnacht. Der Tag der Seenotretter an der freiwilligen Station in Ueckermünde brachte in diesem Jahr wieder zahlreiche Spenden ein. Die Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) finanziert sich ausschließlich durch Spenden und Zuwendungen, die Helfer bekommen kein Geld vom Staat. Um auch auf die Herausforderungen der Zukunft zu reagieren, sind sie auf die Unterstützung aus allen Teilen der Bevölkerung angewiesen.
In List auf der Nordseeinsel Sylt nutzten nach Angaben des DGzRS-Sprechers mehr als 400 Gäste die Möglichkeit zu einem Besuch auf dem dort stationierten Rettungskreuzer. Nach anfänglichen Regenschauern am Morgen habe dann auch das Wetter mitgespielt. Auf Amrum zählten die Mitglieder der DGzRS mehr als 2000 Besucher. In Grömitz an der Ostsee musste eines der Boote nach den Vorführungen am Samstagabend noch zu einem regulären Einsatz auslaufen. Eine Jacht hatte nach Motorschaden Hilfe angefordert.
Die DGzRS hat etwa 180 Festangestellte und 800 freiwillige Helfer. Im vergangenen Jahr mussten sie 2091 Mal ausrücken und 538 Menschen retten. Zu ihrer Flotte gehören 20 Seenotkreuzer und 40 Seenotrettungsboote.













