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Dom Greifswald Überraschender Fund

Von Redaktion svz.de | 26.10.2016, 21:00 Uhr

Krug, Becher und Granitkugeln in Turmspitze des Greifswalder Doms entdeckt

Bei der Sanierung des Greifswalder Domes sind Zimmerleute auf einen außergewöhnlichen Fund gestoßen. Beim Austauschen einer Schwelle in der barocken Turmspitze entdeckten sie einen Krug, einen Becher sowie zwei Granitkugeln. „Dieser Fund kam für uns völlig überraschend“, sagte gestern Dompfarrer Matthias Gürtler. Es sei möglich, dass die Gegenstände beim Bau der Turmspitze in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts als Glücksbringer deponiert wurden. Der Fund soll nun von Bauhistorikern untersucht werden.

Offenbar war es in Pommern üblich, Gläser oder Krüge von Turmspitzen zu werfen und diese dann aufzubewahren. Dompfarrer Gürtler berichtete von der Kirche in Eggesin, wo noch heute ein Glas mit der Inschrift „Vitrum de turre dejectum non fractum“ (Das Glas vom Turm geworfen, ist nicht zerbrochen) aufbewahrt wird. Die Spitze des 120 Meter hohen Turmes war 1650 umgestürzt, unmittelbar danach begann der Wiederaufbau.

Bei den Gegenständen, die die Zimmerleute am Dienstagnachmittag entdeckten, handelt es sich um einen 18 Zentimeter großen Steinzeug-Krug mit Henkel, zwei 11 und 15 Zentimeter große Kugeln sowie einen Holzbecher.