
Die Gewerkschaften fordern am Tag der Arbeit in MV mehr Engagement für bessere Arbeit, Löhne und Renten
Zum Tag der Arbeit am 1. Mai haben die Gewerkschaften im ganzen Land zu Festen, Kundgebungen und Demonstrationen eingeladen. Beim Demokratiefest in Neubrandenburg am Montag rief der DGB vor 3500 Menschen die Bürger auf, sich um ihre eigene Zukunft Gedanken zu machen. Die DGB-Regionsvorsitzende Gisela Ohlemacher sagte: „Wir möchten, dass sich die Menschen überlegen, ob sie einen Tarifvertrag wollen, und wie es mit ihrer Rente aussieht. Und dass sie dann dafür auch etwas tun.“
Zu dem Fest auf dem Neubrandenburger Marktplatz kam auch Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD). Es sei wichtig, für Arbeitnehmerrechte, starke Gewerkschaften und gute Arbeitsbedingungen einzutreten, sagte der Regierungschef.
Mit der Einführung eines in Ost und West gleichen Mindestlohns und der Begrenzung von Zeit- und Leiharbeit seien wichtige Verbesserungen erzielt worden. Er hoffe, dass auch das Gesetz für Lohntransparenz im Mai die letzte Hürde im Bundesrat nehme. Die Lage der Arbeitnehmer sei heute besser als vor zehn Jahren. Die Arbeitslosigkeit habe sich halbiert. „Es ist heute deutlich leichter, einen guten Arbeitsplatz zu finden als früher“, sagte der Ministerpräsident. Familienfeste und Kundgebungen gab es unter anderem in Rostock, Schwerin, Güstrow, Torgelow, Stralsund und Greifswald. Das DGB-Motto des Tages hieß: „Wir sind viele. Wir sind eins.“ Vielfach beteiligten sich neben Gewerkschaften auch Parteien. Der DGB Nord-Vorsitzende Uwe Polkaehn sagte, im Superwahljahr 2017 würden die Gewerkschaften bis zur Landtagswahl von den Politikern Klartext dazu erwarten, wie sie zu den gewerkschaftlichen Forderungen stehen. Dazu gehörten gute Arbeitsbedingungen und mehr Tarifbindung in den Unternehmen, tariftreue Vergaben mit einem Mindestlohn von 9,99 Euro, mehr Mitbestimmung, stabile Renten und die Gleichstellung der Frauen.
„Für ein Leben in Würde“ |
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Am Tag der Arbeit haben die Gewerkschaften einen Kurswechsel in der Renten- und in der Gesundheitspolitik gefordert. Die Rente müsse „im Alter für ein Leben in Würde“ reichen, sagte der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Rainer Hoffmann, bei der zentralen Maikundgebung in Gelsenkirchen. Die Krankenkassenbeiträge müssten wieder von Beschäftigten und Arbeitgebern in gleicher Höhe finanziert werden, forderte Hoffmann im Jahr der Bundestagswahl. Bei Regenwetter blieb die Teilnehmerzahl in Gelsenkirchen überschaubar. Auch Verdi-Chef Frank Bsirske forderte höhere Altersrenten. |