Gemischte Gefühle hatte der Parchimer Rentner Heinz Schwarz, als er am Samstag von der Festnahme des entwichenen Gewaltverbrechers Ralf J. las.
Gemischte Gefühle hatte der Parchimer Rentner Heinz Schwarz, als er am Samstag von der Festnahme des entwichenen Gewaltverbrechers Ralf J. las. Der heute 74-Jährige war vor drei Jahren Opfer des zwei Meter großen Schlägers. Gut, dass die Gefahr für die Allgemeinheit mit der Festnahme in Berlin gebannt ist. „Doch Ruhe kann ich erst finden, wenn alle Tatbeteiligten von damals ermittelt und zur Rechenschaft gezogen wurden“, sagte der Rentner.
An einem Novemberabend des Jahres 2011 stand Ralf J. maskiert, mit Eisenstange und Messer bewaffnet im Flur von Heinz Schwarz. Eingedrungen war er durch den Hauswirtschaftseingang. Er brüllte „Geld her“, und schlug mit der Eisenstange zu. Offenbar hatte er nicht mit Gegenwehr gerechnet. Ralf J. floh, wurde aber im Sommer 2014 vom Schweriner Landgericht zu einer achtjährigen Haftstrafe verurteilt. Ein Mitangeklagter, der den Schläger im Auto zum Opfer gefahren haben soll, wurde dagegen freigesprochen. Aus Sicht von Heinz Schwarz ist das ein Armutszeugnis für die Justiz. Der Parchimer vermutet, dass weitere Personen bei der Tat im Hintergrund Strippen zogen. Ungeklärt ist beispielsweise bis heute, wer ihn vor und nach dem Überfall mit Drohanrufen und -briefen traktierte.
Zumindest bei seiner Flucht während einer Ausführung aus der Forensischen Psychiatrie in eine HNO-Klinik in Rostock soll der 49-jährige Ralf J. keine Helfer gehabt haben. „Dafür gibt es keine Hinweise“, sagte ein Sprecher des Justizministeriums.