Nachdem die Einschulungsuntersuchungen große Defizite offenbart haben, handelt das Land.
Ab 2024 soll es bei allen viereinhalbjährigen Kita-Kindern in Mecklenburg-Vorpommern eine Sprachstandsfeststellung geben. Das kündigte Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) am Dienstag in Schwerin an. In den Einrichtungen blieben so noch eineinhalb Jahre, um die Mädchen und Jungen fit für den Schulbesuch zu machen. „Denn nur, wer Sprache richtig beherrscht, kann auch Lesen und Schreiben lernen“, betonte Oldenburg. Dies gelte gleichermaßen für Kinder deutscher wie nichtdeutscher Herkunftssprache. Bei den Einschulungsuntersuchungen im vergangenen Jahr sei bei einem Drittel aller Kinder Förderbedarf in der sprachlichen Entwicklung konstatiert worden, so die Ministerin – ein Alarmsignal.
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Sprachkitas werden vom Land weiter finanziert
MV würde deshalb nach Auslaufen der Bundesförderung auch weiter die 141 Sprach-Kitas im Land finanzieren, kündigte Oldenburg an. Nur wenige andere Bundesländer hätten sich ebenfalls dafür entschieden. 156 Sprachfachkräfte bieten in den Sprachkitas in MV 15.835 Kindern eine gesonderte Förderung in der sprachlichen Bildung. Auch die 13 Fachberatungsstellen stehen weiter zur Verfügung. Das Land nutzt in diesem und im kommenden Jahr Mittel in Höhe von 6,5 Millionen Euro für dieses Angebot, die über die Regelungen des Kita-Qualitätsgesetzes nach MV fließen.