
Die Bestürzung nach den Ereignissen in der bayrischen Metropole ist auch in Schwerin groß.
„Man macht sich schon Gedanken. Die Politik sollte den Menschen ehrlich sagen, wie die Lage ist“, sagt ein Mann nach dem Amoklauf von München. Ja, sie habe ein mulmiges Gefühl, die Behörden müssten mehr für die Sicherheit der Bürger tun, sagt eine Frau. Ihre Namen wollen beide Schweriner nicht nennen. Sie sind auf dem Weg zur Freilichtbühne im Schlossgarten, zu einer Großveranstaltung mit 5000 Besuchern, am Tag eins nach München.
Die Bestürzung nach den Ereignissen in der bayrischen Metropole ist auch in Schwerin groß. „Ich bin sehr betroffen und kann die Verunsicherung in der Bevölkerung verstehen“, sagt Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow. In Schwerin werde alles Machbare für die Sicherheit getan, versichert sie. Es gäbe klare Absprachen mit dem Innenministerium, im Falle eines Falles würde sie in der Landeshauptstadt den Krisenstab leiten, so Gramkow. Die Konsequenzen aus München? „Wir müssen die Lagebeurteilung der Bundesbehörden abwarten“, sagt die Verwaltungschefin. Auch Ministerpräsident Erwin Sellering will keine voreiligen Schlüsse ziehen, sich erst beraten, alle Informationen auswerten. „Ich bin entsetzt über diesen mörderischen Angriff auf wehrlose Menschen“, sagt er am Rande des Festes zum 60-jährigen Zoo-Jubiläum in Schwerin. MV nehme Anteil, trauere um die Toten.
Im Schlosspark-Center sitzt der Technische Leiter Wolfgang Werner in seinem Büro, ist bestürzt. Die Tat von München geschah in einem Einkaufszentrum. „Wir haben unser Sicherheitskonzept gerade erst überarbeitet“, so Werner. Nun werde gegebenenfalls über weitere Maßnahmen entschieden – in Abstimmung mit der Geschäftsführung und der Polizei.
Schwerins Polizei ist am Sonnabend im Demo-Einsatz. Er ziehe den Hut vor seinen bayrischen Kollegen, sagt Polizeisprecher Steffen Salow. Sehr professionell hätten sie gehandelt. In Schwerin tue die Polizei, was in ihren Kräften stehe, erklärt Salow. „Eine 100-prozentige Sicherheit gibt es aber nicht.“