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Umwelt MV hat die sauberste Luft Deutschlands

Von THVO | 26.10.2016, 21:00 Uhr

Messwerte bei Schwefeldioxid in nur fünf Jahren um zwei Drittel gesunken

In keinem anderen Bundesland ist die Luft sauberer als im Nordosten der Republik. „Beim bundesweiten Vergleich der gesetzlich vorgeschriebenen Messungen hat Mecklenburg-Vorpommern fast überall die besten Werte“, sagte Meinolf Drüeke, Abteilungsleiter für Immissionsschutz und Abfallwirtschaft im Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie. Die Gründe: Kaum Industrie, geringe Bevölkerungsdichte und die Lage an der Ostsee. „Es gibt anders als in anderen Bundesländern bei uns nirgendwo Überschreitungen der Grenzwerte“, erklärte der Abteilungsleiter.

Einziges Sorgenkind im Land ist die Straße Am Strande in Rostock. An der vielbefahrenen Trasse mit täglich bis zu 50  000 Autos wurden 2015 im Jahresdurchschnitt 24 Mikrogramm Feinstaub, der Krebs und Asthma auslösen kann, pro Kubikmeter gemessen. Der Obotritenring in Schwerin kam auf 19 Mikrogramm. Zu den Spitzenreitern im Bundesvergleich gehört Berlin-Mitte mit 29 Mikrogramm und Duisburg-Bruckhausen mit 28 Mikrogramm.

Auch bei Stickoxiden sind die Jahreswerte nur in Rostock Am Strande mit 38 Mikrogramm pro Kubikmeter problematisch. Der Grenzwert liegt bei 40 Mikrogramm. In Güstrow wurden 2015 nur neun Mikrogramm als Jahreswert gemessen.

Der Gehalt an Schwefeldioxid in der Luft, dem Hauptverursacher von Waldschäden, ist an den meisten Messstellen in Mecklenburg-Vorpommern von 2010 bis 2015 noch einmal um zwei Drittel gesunken. So wurde in Löcknitz (Vorpommern-Greifswald) mit vier Mikrogramm pro Kubikmeter 2010 der landesweit höchste Jahresmittelwert gemessen. 2015 war es nur noch ein Mikrogramm. „Durch neue Technologien ist immer weniger Schwefel in Brenn- und Treibstoffen“, sagte Drüeke.

Besonders gut ist die Luft in den drei anerkannten Luftkurorten. Krakow am See (Landkreis Rostock), Malchow (Kreis Mecklenburgische Seenplatte) und Plau am See (Kreis Ludwigslust-Parchim), die von viel Wald umgeben sind. Die Touristiker freut es. „Saubere Luft ist die Grundlage für viele Angebote im Gesundheits- und Aktivtourismus“, sagte Katrin Hackbarth, vom Tourismusverband.