Kanzlerin fordert in Zingst mehr europäische Solidarität in Flüchtlingsfrage
Mit Bundeskanzlerin Angela Merkel an der Spitze hat die CDU Mecklenburg-Vorpommerns die heiße Phase des Wahlkampfes eröffnet.
Vor mehreren tausend Zuhörern in den Ostsee-Bädern Zingst und Boltenhagen betonte die CDU-Bundesvorsitzende den Anteil der Union an der Entwicklung des Landes.
Der wirtschaftliche Aufschwung, der Rückgang der Arbeitslosigkeit und die solide Finanzpolitik im Nordosten trügen entscheidend die Handschrift der Union, betonte Merkel. Trotz struktureller Nachteile habe sich das Land beachtlich entwickelt und genieße inzwischen den Ruf als wichtigste Tourismusregion.
CDU-Landeschef und Innenminister Lorenz Caffier, der als Spitzenkandidat ins Rennen geht, untermauerte den Anspruch seiner Partei, die SPD als stärkste Kraft im Landtag abzulösen. Die Sozialdemokraten, mit Ministerpräsident Erwin Sellering an der Spitze, hätten den Bezug zu den Menschen verloren und versuchten die Probleme wegzulächeln. „Sie führen das Land wie einen Gutshof“, so Caffier.
Auch Bundeskanzlerin Merkel rückte die Themen Flüchtlingspolitik und Innere Sicherheit in den Mittelpunkt ihrer Rede. „Die Innere Sicherheit ist das A und O für uns. Denn wenn wir nicht sicher leben können, können wir auch nicht in Freiheit leben“, sagte Merkel in Zingst, wo nach Angaben der Veranstalter rund 2500 Besucher zur Freilichtbühne am Strand gekommen waren. Sie forderte in der Flüchtlingsfrage mehr Solidarität in Europa.
In Boltenhagen, wo laut CDU etwa 3500 Menschen den Wahlkampfauftakt verfolgten, machte die Kanzlerin deutlich, dass Deutschland auch künftig hilfebedürftigen Menschen aus Kriegsgebieten Aufnahme gewähre. Wer aber aus rein wirtschaftlichen Gründen komme und keinen Anspruch auf Asyl habe, müsse auch rasch wieder in seine Heimat zurückgeschickt werden. Caffier hob hervor, dass MV dieses Prinzip konsequent umsetze.
Mehrere Milchbauern aus Norddeutschland nutzten den Auftritt Merkels in Boltenhagen, um lautstark mehr Unterstützung der Bundesregierung bei der Bewältigung der aktuellen Milchkrise zu fordern. „Die Milchpreise machen uns derzeit viel Kummer“, räumte die Kanzlerin ein.