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Wasserqualität MV Gute Noten für Badestellen

Von Iris Leithold | 24.05.2017, 12:00 Uhr

Die Wasserqualität in Mecklenburg-Vorpommern gehört zu den besten in Deutschland

Die meisten Strände an Küsten und Binnenseen in Mecklenburg-Vorpommern locken mit sauberem Badewasser. Nur drei der 493 Badestellen, an denen im vergangenen Jahr regelmäßig Proben genommen und untersucht worden waren, bekamen das Prädikat „mangelhaft“, wie das Gesundheitsministerium gestern in Schwerin mitteilte. Dabei handele es sich um die Badestellen Tremt am Strelasund (Landkreis Vorpommern-Rügen), Vogelsang am Stettiner Haff (Landkreis Vorpommern-Greifswald) und Massower See (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte).

Weitere 11 Badestellen erhielten das Prädikat „ausreichend“, wie Staatssekretär Stefan Rudolph (CDU) sagte. Alle anderen 97,5 Prozent hätten eine ausgezeichnete bis gute Badewasserqualität. Damit gehöre Mecklenburg-Vorpommern zu den Bundesländern mit dem saubersten Badewasser.

Für Tremt wurde ein Badeverbot erlassen, nachdem dort in der Vergangenheit wiederholt Wasserverunreinigungen festgestellt worden waren. Sie stammen vermutlich aus der Landwirtschaft und gelangen über einen Bach in der Nähe der Badestelle in den Strelasund, wie der Leiter des Landesamtes für Gesundheit und Soziales, Heiko Will, sagte.

Für die Tests wird einiger Aufwand betrieben. Mitarbeiter der Gesundheitsbehörden gingen dafür in Schutzmontur ins Wasser bis zu einer Stelle, an der es etwa einen Meter tief ist, erklärte Will. „Dann wird 30 Zentimeter unter der Oberfläche die Probe entnommen.“ Untersucht werde das Wasser im Labor auf die Keime Escherichia coli und Intestinale Enterokokken. Sie können Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auslösen.

Die Sichttiefe und der pH-Wert des Wassers spielen ebenso eine Rolle. Zusätzlich wird an einigen Badestellen das Wasser auf Vibrionen untersucht. Diese Keime können Entzündungen hervorrufen.

An jeder der 493 Badestellen wird das Wasser fünf Mal pro Saison – alle vier Wochen – vom 1. Mai bis zum 10. September beprobt.

Hintergrund: Sauberes Baden

Nach einem neuen EU-Bericht zur Qualität der Badegewässer erfüllen 97,8 Prozent der knapp 2300 untersuchten deutschen Badestellen die EU-Mindeststandards. An den meisten Badestellen (fast 91 Prozent) bescheinigt der gestern von der Europäischen Umweltagentur (EEA) vorgestellte Bericht dem Wasser sogar eine ausgezeichnete Qualität. Nur fünf Stellen in Deutschland fielen durch.

Die Daten zu den europäischen Badegewässern stammen aus der Saison 2016. Insgesamt nimmt der Bericht mehr als 21  000 Badestellen in den 28 EU-Ländern sowie in Albanien und in der Schweiz unter die Lupe. 96,3 Prozent davon erfüllten die Mindeststandards. Den höchsten Anteil an Badegewässern mit mangelhafter Qualität verzeichnete Irland.