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Von Airbeat One bis Zappanale Feierbühne Mecklenburg

Von Redaktion svz.de | 17.07.2016, 20:45 Uhr

MV feiert: Zehntausende zog es am Wochenende vor die Konzertbühnen, zum Wasserspektakel an die Elde, auf Marktplätze und Festwiesen.

An diesem Wochenende war es laut und bunt. Überall wurde gefeirt. Ob auf der Konzertbühne, am Wasser, auf Marktplätzen oder Festwiesen. In Laage begeisterte das Jugendprojekt „TonLaage“, in Bad Doberan zog die Zappanale Gäste aus Japan, Australien, den USA, Kanada und Europa an. In Plau sorgte die Badewannenrallye für Spaß. In Rostock feiertenTausende unter dem Motto „Echte Liebe - Echte Vielfalt - Echte Akzeptanz - Echt für Alle“ den Christopher Street Day. In Neustadt-Glewe tanzten Jugendliche von vier Kontinenten beim Festival Airbeat One und in Sternberg wurde der Schützenkönig gesucht.

Sie waren nicht überall gleichzeitig? Kein Problem. Hier gibt es alle Bilder und viele Informationen zum Nachlesen und in Erinnerung schwelgen:

27. „Badewannenrallye“ in Plau

 

 

Plau am See

Zum 27. Mal Spaß der Extra-Klasse

Meinung – ilba
17 Teams aus Plau am See, Lübz, Goldberg, Wendisch Waren, Henstedt Ulzburg, Wismar und sogar Lüneburg kämpften am Sonnabend auf der Elde bei der 27. „Badewannenrallye“ zwischen Hühnerleiter und „Blauem Wunder“ vor mehreren tausend Zuschauern um Pokale in verschiedenen Disziplinen. Diese Zahl entspricht dem Durchschnitt der vergangenen Jahre, auf den Booten waren sogar mehr Teilnehmer als sonst. Der Erste Platz und der Publikumspokal – dieser mit überwältigender Mehrheit – gingen an Udo Pries mit seinem Modell der Hubbrücke (siehe auch Seite 10). Den Kinderpokal errang die Jugendfeuerwehr Goldberg, den Kenterpokal der Lübzer Karnevalsclub und den Erotikpokal das mit frechen Sprüchen versehene Boot von Andreas Dau und seinem Team.

Den Startschuss zu der Veranstaltung gab Ministerpräsident Erwin Sellering, der mit seiner Frau und dem knapp zweijährigen Sohn Matti nach Plau gekommen war. Auch er zeigte sich begeistert: „Es ist schön, wie für dieses große Ereignis gemeinsam in der Stadt gearbeitet wird, die Besucher Spaß haben und sicherlich auch Besucher angezogen werden, was sowohl für diese Region als auch für das gesamte Land gut ist.“

Frank Siland ist seit 2008 Präsident des Badewannenvereins. Die aus einer Schnapsidee geborene Veranstaltung sei mittlerweile eine der wichtigsten, regelmäßigen Veranstaltungen in Plau – eine „Institution in der Heimat“. Nicht zuletzt durch eigene Internet-Seite und Fernsehauftritte bundesweit bekannt geworden, sie die mecklenburgische Kleinstadt deshalb mittlerweile auch Ziel vieler weit entfernt wohnender Fans.

„Ich freue mich in jedem Jahr über die immer wieder ausgefallenen Boote“, sagt Siland. Mehrere Teilnehmer seien seit vielen Jahren dabei. Bei der Rallye geht es nicht um Geschwindigkeit, sondern zum Beispiel um den besten Witz, das beste Kentern und das am meisten Freude bringende Ärgern des anderen. „Man darf die Strecke schaffen, muss es aber nicht“, so der Präsident lachend. Der Verein habe neun Mitglieder, die alles organisieren – nicht 300 und einen kleinen Vorstand, der verteilt.
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„Keimzeit“ in Bützow

 

Bützow

Start mit Trommel-Wirbel

Meinung – muen
Ein Konzert, ein Jubiläum und eine Premiere. Am Sonnabend war in der Badeanstalt am Rühner See wieder „Keimzeit“ angesagt. Seit 25 Jahren organisiert Jörg Quandt aus Neuendorf die Konzerte mit der Kultband nun schon in Bützow und wie in all den Jahren zuvor kamen auch dieses Mal wieder Hunderte Besucher an den See – und das trotz Nieselregens.

Klar, dass die Fans bei jedem Wetter „ihre“ Band live erleben wollen. Aber warum kommen die Musiker eigentlich seit nunmehr 25 Jahren immer wieder gerne nach Bützow? Dirk Tscherner, seit 1995 Manager der Gruppe, sagt: „Die Atmosphäre hier in Bützow ist einfach super. Als wir 1998 erstmals in der alten Badeanstalt am Bützower See gastierten, war für uns klar, dass wir wieder kommen würden. Die Stimmung war toll.“ Und zum „Umzug“ an den Rühner See, wo es nun zum zweiten Mal ein Konzert gab, sagt der Manager: „Die Lage ganz nah am See auf grüner Wiese ist einmalig. Wir lernen hier viele entspannte Leute kennen, die unser Konzert besuchen. Das ist ganz anders, als beispielsweise bei Volksfesten, wo die Menschen von dem ganzen Trubel doch manchmal ein wenig gestresst sind.“

Nach 2015 ist es nun das zweite Tourneejahr, in dem „Keimzeit“ mit dem aktuellen Album „Auf einem Esel ins All“ auf Tour ist. Die Kompositionen und Texte stammen fast ausschließlich von Frontmann Norbert Leisegang. Aber natürlich waren am Sonnabend auch viele andere Titel zu hören.

Während eine Serie nun doch gerissen ist („Wir hatten in den Jahren zuvor bei den Konzerten keinen Regen“, so Veranstalter Jörg Quandt), gab es die eingangs erwähnte Premiere. Das Konzert eröffnete „Keimzeit“ nämlich gemeinsam mit Trommlern auf der Bühne: fünf junge Syrer, ein Palästinenser und zwei iranische Mädchen, alle zwischen 13 und 30 Jahre alt. Sie kommen aus der Einrichtung „Vierteltakt – die alternative Musikschule“ in Rostock. Deren Leiter Basti Bening erläutert: „Es sind Flüchtlinge, die musikalisch begabt sind und bei uns Abwechslung finden.

Ich habe in Asylunterkünften speziell nach musikalisch interessierten Kindern und Jugendlichen gesucht, die nun bei uns zum Beispiel Gesangsunterricht erhalten, an Klavier oder Gitarre lernen. Und für das Trommeln habe ich auch die Begabtesten ausgesucht. Motto der Trommelgruppe ist ,Trommeln statt Trübsal’“.

Veranstalter Jörg Quandt bestätigte am gestrigen Sonntag gegenüber SVZ nochmals: „Trotz des Niesels war die Stimmung auch dieses Mal wieder richtig toll. Es ist eben ,Keimzeit’“.
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Airbeat One in Neustadt-Glewe

 

 

Neustadt-Glewe

Airbeat One: 40000 Fans heben ab

Meinung – TROE
Für vier ganze Tage wurde Neustadt-Glewe zum Mekka für Fans elektronischer Musik. Beim 15. „Airbeat One“-Festival auf dem Flugplatz tanzten und feierten mehr als 40 000 Besucher aus 40 Ländern. So wurden bereits im Vorverkauf Tickets aus vier verschiedenen Kontinenten geordert, unter anderem aus Australien, Ägypten, El Salvador, Israel, Kanada, den USA oder sogar Neuseeland. Über 120 Acts und DJs aus mehr als 15 Nationen spielten auf dem Festivalgelände auf den fünf verschiedenen Bühnen.

Schon allein die Mainstage war mit 120 Meter Breite und 30 Meter Höhe sowie 500 computergesteuerten Scheinwerfern und 6000 Pyrogeschossen die größte und spektakulärste elektronische Musikfestivalbühne Deutschlands, hinter der pünktlich zu Mitternacht ein gigantisches Höhenfeuerwerk, kombiniert mit einer einzigartigen Licht- und Pyro-Show, abbrannte. Die Sicherheitskräfte hatten zu diesem Zeitpunkt alle Hände voll zu tun, die tausenden friedlich feiernden Besucher bei dichtem Gedränge unter Kontrolle zu behalten. Erstmals wurden bei der Airbeat die Fahrgeschäfte auf dem Festivalgelände integriert. Im Riesenrad hatten die Festivalbesucher Blick auf das 80000 Quadratmeter große Areal, aber auch die Slide-Wasserrutsche, der Breakdancer, Europas höchster Kettenflieger oder der Bungee-Sprung aus 60 Metern Höhe brachte großen Spaß beim Wechsel zwischen den Dancefloors.

Veranstalter Sebastian Eggert hatte nicht zu viel versprochen. Neben den atemberaubenden Bühnendesigns, verbunden mit einem spektakulären Festival der Farben, Laser- und Lichteffekte, konnten sich die VIP-Besucher in einem 70 Meter langen und 20 Meter breiten Swimmingpool erfrischen, obwohl sich das Wetter mit teilweisem Regen nicht immer von seiner besten Seite zeigte. Auch wenn in den sozialen Netzwerken die zum Teil großen Wartezeiten beim Einlass auf das Gelände kritisiert wurden und nicht alle Neustädter die „Airbeat-One“ als Segen betrachten, feierten die Besucher ein friedliches und ausgelassenes Festival.
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Strand- und Inselfest Schwerin

 

 

Sommerparty am Schweriner See

Strand- und Inselfest mit viel Sport

Meinung – TIWE
Eigentlich habe es verlässlich immer Regen gegeben, scherzte Stadtwerke-Geschäftsführer Josef Wolf, als er bei bestem Sonnenschein die inzwischen sechste Auflage des Strand- und Inselfestes eröffnete. Der Wettergott hatte es in diesem Jahr gut gemeint mit den Organisatoren. Und das lockte auch die Besucher. Allein die Ballsportschule Roland Runge und die Mecklenburger Stiere verzeichneten beim Beach-Handball mit 300 aktiven Kindern einen Teilnehmerrekord. Und Sport war ohnehin angesagt. In zwei großen Wasserbecken konnten im Kinderland der Wohnungsgesellschaft Schwerin die Kleinen Tretboot fahren oder sich in einem großen Ball über das Wasser rollen. Hoch hinaus ging es beim Trampolin. Bei allen Angeboten gab es sogar Warteschlangen, so groß war das Interesse. Und ganz Mutige durften sich ins Wasser des noch recht frischen Schweriner Sees trauen. Wasserrutsche und Banane fahren gehörten zu den zahlreichen Angeboten.

Die Barmer GEK hatte ihre Aktion „Deutschland bewegt sich“ mit nach Zippendorf gebracht, bei der es zahlreiche Sportspiele für die Besucher gab. Auf der Bühne präsentierten die Stadtwerke, unterstützt von Vereinen und weiteren Partnern wie der Sparkasse und Maxpress, ein abwechslungsreiches Programm, das von Musik mit dem Schweriner Spielleuten, De Klönköpp, Schülern des Goethe-Gymnasium, der Pasternack-Band oder HansHagen bis hin zu sportlichen Vorführungen wie von den VfL-Sportakrobaten reichte. Die NDR-Moderatorinnen Anne Stadtfeld und Katrin Feistner führten gekonnt durch die beiden Tage.
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Christopher Street Day in Rostock

 

 

CSD in Rostock

Schwule und Lesben fordern Akzeptanz

Meinung – MAPP
Vor dem Rostocker Rathaus wehten zum Christopher Street Day (CSD) am Sonnabend die bunten Regenbogenflaggen der Schwulen und Lesben. Und so schillernd wie diese waren auch viele der 3000 Teilnehmer des Demonstrationszugs mit acht Motivwagen gekleidet.

Das Motto des diesjährigen Tages: „Echte Liebe – Echte Vielfalt – Echte Akzeptanz – Echt für Alle“. Ein Wunsch, den alle Akteure teilen, aber der längst noch nicht überall im Alltag Einzug gehalten hat. Nach wie vor sind Lesben und Schwule massiver Ausgrenzung in der Gesellschaft ausgesetzt. Darauf wies auch Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider (SPD) hin, die auf einem Motivwagen mitfuhr.

Zu den Forderungen zählen die Ehe für alle sowie das volle Adoptivrecht für Lesben und Schwule. Die Ehe für alle forderten auch Christian Hakendahl, der selber homosexuell ist und von seiner Kumpelfreundin Laura Jakobi in seinem Ansinnen unterstützt wird. Beide hatten sich als Hochzeitspaar verkleidet.

Studentin Katja, die aus Angst vor Repressalien ihren Nachnamen nicht sagen wollte, kam im Outfit der Regenbogenfraktion. „Alles Familie“ stand auf ihrem Plakat. „Ich bin für Gleichheit in der Partnerschaft, dass alle gleiche Rechte und gleiche Pflichten haben, egal, wie sich die Familie zusammensetzt“, sagt die 26-Jährige. Die selbsternannten Ordensschwestern Irulan und Agnetha bedauerten, dass die schwul-lesbische Bewegung derzeit ein wenig verharrt. „Es ist so, als wären wir in einem Fahrstuhl und stecken zwischen der ersten und zweiten Etage fest“, sagt Irulan. Deshalb seien solche Umzüge und Veranstaltungen notwendig.

Auch Linken-Fraktionschefin Eva-Maria Kröger meldete sich zu Wort: „Familie ist dort, wo Menschen Verantwortung füreinander übernehmen – völlig unabhängig davon, für welche Sexualität sie sich entscheiden, welchem Geschlecht sie sich zugehörig fühlen oder nach welchem Lebensmodell sie leben.“ Weil das noch keine Selbstverständlichkeit sei, werde es auch in den kommenden Jahren die CSD-Parade geben, bei der die Teilnehmer für die Rechte von Schwulen und Lesben eintreten.
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„Carlow rockt die Kirche“

 

 

Benefizkonzert in Carlow

Politik – mit Rockmusik

Meinung – MATA
Mehrere hundert Besucher von „Carlow rockt die Kirche“ haben sich am Sonnabend erneut für die Aktion „Borderline“ - Menschenrechte ohne Grenzen eingesetzt und sowohl getanzt und rockige Musik gehört, als auch mehrere tausend Euro Geld gespendet.

„Ich kann gar nicht beschreiben, wie toll ich es finde, dass sich so ein kleines Dorf gerade für unsere Aktion seit Jahren so fantastisch einsetzt“, freut sich Stefan Schmidt, Gründungsmitglied des Vereins „Borderline“ und ehemaliger Kapitän des Schiffes Cap Anamur, die einst im Mittelmeer durch Flüchtlingsaufnahmen Schlagzeilen machte. „Wir sind elf Mitglieder, die an diversen Brennpunkten zu Hause sind und live und schnell öffentlich machen wollen, was in Sizilien oder Lampedusa geschieht, wie man mit Flüchtlingen umgeht“, so der 74-Jährige. Dass die Carlower dieses Projekt intensiv unterstützen, bewiesen sie am Sonnabend durch ihr Durchhaltevermögen. Denn trotz strömenden Regens kamen mehr als 500 Besucher. „Es sind immer gut 300 Leute hier auf dem Platz. Einige kommen, einige gehen, die Jugend kommt erst gegen Ende“, erklärt Petra Haase, Schatzmeisterin und Sprecherin des Carlower Kulturvereins. „Es ist die siebente Veranstaltung, bei den letzten sechs war auch so ein Wetter. Man kann das fast schon einplanen und trotzdem kommen die Menschen, um zu spenden und gute Musik zu hören“, sagte die 55-Jährige. Mittlerweile habe sich die Suche nach Bands in eine Anfrage von Bands gewandelt, denn immer mehr wollen sich dieser Veranstaltung anschließen, meint Haase. Sie bekäme vor allem von Schülerbands immer wieder Anfragen. „Leider können wir nur eine begrenzte Zahl annehmen“, bedauert sie.

Trotzdem hatten die Gäste mehr als sieben Stunden lang ihren Spaß. „Wir sind das zweite Mal hier. Gegen den Regen gibt es Regenschirme. Das macht uns nichts. Toll, dass es so etwas hier gibt“, ist Dagmar Larsen, die zusammen mit Bert Siebert aus Schönberg gekommen war, begeistert. „Solche Aktionen muss man unterstützen“, bekräftigt Bert Siebert. Spätestens als die beiden jungen, lokalen Künstlerinnen Luise und Paula Birke Udo Lindenbergs „Wozu sind Kriege da“ in die Mikrofone sangen, war der berühmte Nagel für diese Veranstaltung auf den Kopf getroffen.
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Jugendprojekt „TonLaage“

 

 

Laage

„TonLaage“ begeistert Recknitzstadt

Meinung – Caroline Awe
Binnen nur weniger Stunden wurden sie zu einer Gemeinschaft, die 45 Workshopteilnehmer und die Musiker der drei Bands „Timo Böcking & Friends“ aus Köln, Johannes Meißner aus Berlin und „Les Bummms Boys“ aus Rostock, die an der zweiten Auflage des Jugendprojekts „TonLaage “ teilnahmen. Ihre gemeinsam einstudierten Stücke erklangen am Freitagabend bei einem zahlreich besuchten Abschlusskonzert auf dem Laager Ziegenmarkt. „Es ist wirklich beachtlich, was die Teilnehmer in nur wenigen Stunden gemeinsam auf die Beine gestellt haben“, resümiert „TonLaage“-Organisator Johannes Kretschmann das einzigartige Projekt. „So etwas gibt es im Landkreis Rostock kein zweites Mal“, konstatierte Uwe Heinze, Vorsitzender des Kreis-Jugendhilfeausschusses und Gast bei „TonLaage“.

Dabei wurde es nicht ausschließlich musikalisch. Die 16-jährigen Schüler Sophie Heßler und Christoph Schareina nutzen die Gelegenheit und besuchten einen Kurs zur Kameraführung. Das Konzert am Abend durften sie mit professioneller Technik filmen. „Ich fotografiere sehr gerne und so hat mich die Kamera interessiert – eigentlich wollte ich im vergangenen Jahr schon dabei sein, da bin ich aber leider krank geworden“, sagt Sophie Heßler und Christoph Schareina fügt hinzu: „Ich fand die Kamera echt cool.“

Das Konzept scheint aufzugehen, denn den Organisatoren gehe es insbesondere um die Medienarbeit mit Jugendlichen aus der Region. „In den letzten Jahren ist die Jugendarbeit hier in Laage ein bisschen eingeschlafen – mit ,TonLaage‘ wollen wir einen neuen Akzent setzten“, sagt Johannes Kretschmann. Das Jugendprojekt soll fest im kulturellen Veranstaltungskalender der Recknitzstadt etabliert werden, um für die Jugendlichen hier eine Plattform zu schaffen. „So etwas steht und fällt natürlich mit den Sponsoren. ,TonLaage‘ hat in diesem Jahr 13 000 Euro gekostet – das können wir alleine nicht stemmen“, sagt Kretschmann, der auch auf ehrenamtliche Unterstützung bauen kann. „Wir haben die Gelegenheit genutzt und das Konzert heute mit einem kleinen Empfang zu zehn Jahre Jugendmedienzentrum ,Alte Schule‘ verbunden – eine Möglichkeit sich zu bedanken, wieder ins Gespräch zu kommen, neue Ideen zu entwickeln“, sagt Johannes Kretschmann. Laage habe viel Potenzial, dass es gilt zu nutzen, sagt der 24-Jährige mit dem Blick in die Zukunft gerichtet.
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Oldtimertreffen Gadebusch

 

 

Vom Fahrrad mit Hilfsmotor bis zum Traktor

PS-Raritäten lockten Besucher an

Meinung – PETT
Nach anfänglicher Flaute lockte der Sonnenschein dann doch Liebhaber alten Blechs am Sonntag in Scharen auf den Parkplatz vor das Museum. „Vor drei Jahren, am Pfingstsonntag, hatten wir das letzte Oldtimertreffen hier veranstaltet. Nach so langer Zeit müssen nun erst mal wieder alle zueinander finden“, sagt Museumsleiterin Kornelia Neuhaus-Kühne.

Und sie fanden zueinander: Etwa 60 Besitzer von Fahrzeugen, die dank guter Pflege der Schrottpresse entgangen sind, stellten sich untereinander und der Öffentlichkeit ihre Schätze vor - vom Fahrrad mit Hilfsmotor bis zum ausgewachsenen Schlepper.

„Den hab ich vor etwa drei Jahren von einem Arbeitskollegen bekommen. Da war das aber noch das totale Opfer“, erzählt René Hildebrandt und meint damit den Simson SR 2, Baujahr 1959. Ein echtes Moped, weil noch mit Pedalantrieb gestartet. Nicht das einzige Stück in seiner Sammlung - Star, Spatz, den Schwalbe-Vorgänger KR 50 und eine MZ ES 250/1 nennt der 35-jährige Gadebuscher genauso sein Eigen, wie zwei Traktoren. Einen John Deere Lanz 300, Baujahr 1963, und einen Schlüter DS15 von 1950. Die hatte er aber nicht dabei.

Anders Peter Dettmann: Der hatte eins der Prunkstücke des Tages mitgebracht, einen Famulus 1436 mit 36 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h. Im Traktorenwerk Nordhausen 1963 vom Band gelaufen, stand er nahezu fabrikneu da. „Die wurden damals gern eingesetzt. Nicht nur auf dem Feld , sondern auch für den Transport, wegen ihrer verhältnismäßig hohen Geschwindigkeit“, weiß der Oldtimerfan, der neben diesem auch noch einen Garant K 30 und einen Moskvich 408 besitzt. Der Gadebuscher kümmerte sich bei der Veranstaltung darum, dass jedes Fahrzeug auf den richtigen Stellplatz kam und sein Besitzer dann das Anmeldeformular ausfüllte.

So wie Peter Lemke aus Rostock, der früher in Groß Salitz gewohnt hat. Mit seinem roten Roadster machte er zwar viel her und mit dem GM-Zeichen (General Motors) schien es auch wirklich ein echter Oldie zu sein. Doch wie sich herausstellte, war es „nur“ eine Replik, ein Nachbau.

Egal, das vierte Oldtimertreffen vom Museum Gadebusch war ein Erfolg und alle hoffen, dass es bis zur nächsten Auflage nicht wieder drei Jahre dauert.
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Zirkusworkshop Qualitz

 

 

Qualitz

Die Manege gehörte ihnen

Meinung – muen
Connor wirft gleichzeitig zwei kleine Bälle in die Luft und fängt sie immer wieder auf, Anton hat sich als Clown verkleidet. „Manege frei!“ hieß es am gestrigen Sonntagvormittag in Qualitz. Der dortige Verein Allerhand hatte zur Zirkusvorstellung eingeladen.

Seit Freitagnachmittag hatten dort rund ein Dutzend Mädchen und Jungen ihre Kunststücke unter sachkundiger Anleitung durch Jugendliche eingeübt. Wiebke Wilhelmsen vom Verein sagte: „Wir haben im Zirkuscamp am Wochenende gemeinsam viele Dinge geprobt, zum Beispiel Jonglieren, Akrobatik und Seiltanz.“ Die Kinder kamen aus der gesamten Umgebung. „Für die Mädchen und Jungen ist das eine willkommene Abwechslung von der Schule“, so Wiebke Wilhelmsen, die den Mädchen und Jungen gemeinsam mit Martha Schönowski und Hans Götze einige Kunststücke beibrachte.

„Ich habe vor zwei Monaten selbst bei einem Zirkusworkshop mitgemacht und konnte den Kindern so einige Akrobatik-Kunststücke beibringen“, meinte Wiebke. Hans Götzes „Fachgebiet“ wiederum ist die Jonglage. „Die Kinder haben schnell gelernt“, so Hans.

Überhaupt habe es Spaß gemacht, mit den Kindern im Alter von fünf bis 12 Jahren zu proben. „Wir haben uns am Freitag zunächst einen Überblick verschafft, wer was kann und auch gerne machen möchte“, erzählt Wiebke. „Dann wurden die Mädchen und Jungen dafür eingeteilt und begannen mit den Proben. Alle waren voll bei der Sache. Wenn jemand dachte, er würde es nicht schaffen, haben wir gut zugeredet und es ging weiter.“

Nach zwei Tagen voller Übungen und Proben war am gestrigen Sonntag dann der große Tag für die kleinen Akrobaten, Seiltänzer, Jongleure und Clowns. Und natürlich vor Publikum. Viele Muttis und Vatis, Omas und Opas saßen auf den Zuschauerplätzen im Zirkuszelt und staunten, was ihr Nachwuchs in der kurzen Zeit alles gelernt hat.

Connor zum Beispiel ist ganz stolz: „Ich kann jetzt viel besser mit den Bällen jonglieren als früher“, verkündete der Neunjährige stolz. Und Anton mit den roten Farbtupfern im Gesicht verriet, er sei ein Clown.

Alle zusammen waren sich einig, beim nächsten Zirkuscamp wieder dabei zu sein. „Das hat richtig Spaß gemacht“, sprach Connor für alle beteiligten Kinder.

Der Qualitzer Allerhand-Verein organisiert regelmäßig Wochenendworkshops auch zu anderen Themen, bietet verschiedene Kurse, Theatercamps, Projekte für Kindergarten und Schule und hat viele weitere Angebote. Wer derzeit durch das Dorf fährt, dem fallen beispielsweise an Zäunen oder in Schaukästen sowie an Laternenmasten verschiedene und oft bunte Kunstwerke auf, die Kinder und Jugendliche in der Holzwerkstatt und den Malzeiten des Vereins angefertigt haben. Die Arbeiten, die auch im Vereinssitz in der Dorfstraße ausgestellt sind, können noch bis Mitte September in Qualitz bewundert werden.
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