Die Zahl der Badetoten ist in diesem Sommer leicht zurückgegangen. Die Ursachen für die Unfälle sind oft die gleichen wie in den vergangenen Jahren.
Die Zahl der Badeunfälle ist in diesem Jahr in Mecklenburg-Vorpommern leicht gesunken. Dennoch ertranken auch in diesem Jahr insgesamt 13 Menschen in den Gewässern des Landes. 2022 waren es bis Anfang September noch 15. Das zeigen aktuelle Zahlen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), die an diesem Mittwoch veröffentlicht wurden.
Alle Badetoten in MV waren männlich
Bei den Opfern handelt es sich ausschließlich um männliche Personen. Die Hälfte der Unfälle ereignete sich in der Ostsee. Dort verloren sechs Menschen ihr Leben, in Seen starben vier. Der Großteil der Ertrunkenen war zwischen 41 und 60 Jahren.
Für diesen Monat wurden in der Bilanz keine Unfälle für MV aufgeführt, die Zahlen gelten jedoch nur bis einschließlich 10. September. Doch es gibt bereits einen weiteren Badetoten. Das Unglück des ertrunkenen 68-Jährigen nahe der Seebrücke in Graal-Müritz am Montag wurde noch nicht erfasst.
Deutschlandweit weniger Tote bei Badeunfällen
Deutschlandweit wurden mit der Sommerbilanz der DLRG 263 tödliche Badeunfälle registriert. Das ist der zweitniedrigste Wert der vergangenen zehn Jahre. Nur im Jahr 2021 wurden im Vergleichszeitraum mit 248 Fällen weniger Unglücke registriert.
Etwa drei Viertel der tödlichen Badeunfälle in diesem Jahr ereigneten sich seit Beginn der offiziellen Badesaison Anfang Mai. Die meisten Opfer ertranken in Seen und Teichen (120) sowie Flüssen und Kanälen (107). In Schwimmbädern ereigneten sich bisher sechs und in Ost- und Nordsee 14 Unfälle mit Todesfolge.
Verschiedene Ursachen für Badeunfälle
Im Alter von 21 bis 39 Jahren ertrinken überdurchschnittlich viele Menschen. Gleiches gilt für Badende ab 60 Jahren. Während immer häufiger Alkohol und Drogen im Spiel sind, werden die Unglücke bei Jüngeren oft auf leichtsinniges und übermütiges Verhalten zurückgeführt. Bei älteren Menschen seien laut DLRG vor allem gesundheitliche Probleme die Ursache. Zudem konnten viele der Opfer nur schlecht oder gar nicht schwimmen.
Doch auch 20 Wassersportler zählten zu den Verunglückten. Für sie sieht die DLRG oft mangelnde Sicherheitsvorkehrungen als Ursache. So könne eine Schwimmweste etwa Kanufahrern und Stand-up-Paddlern mitunter das Leben retten.
Viele Kinder können nicht schwimmen
Bis zum Ende der Sommerferien in Deutschland ertranken auch 13 Kinder zwischen null und zehn Jahren. Damit sind Kinder zwar aktuell seltener vom Ertrinken betroffen. Die DLRG sieht den Umstand, dass am Ende der Grundschule die Mehrheit der Schüler nicht sicher schwimmen könne, jedoch mit Sorge.
„Alle Kinder sollten bis zum Schulwechsel sichere Schwimmer sein“, fordert DLRG-Präsidentin Ute Vogt zum wiederholten Mal. Dafür brauche es qualifizierte Lehrkräfte sowie mehr politisches Engagement. „Nur die Schulen erreichen alle Kinder und müssen in die Lage versetzt werden, Schwimmunterricht im benötigten Umfang durchzuführen“, so Vogt.