Sie sind Influencerinnen – aber das ist nicht ihr Beruf, sagen sie. Im KiWi-Interview verraten Lisa und Lena, wie sie von Musical.ly und Tiktok über Instagram zu Film und Fernsehen kamen. Und was sie in Zukunft vorhaben.
Wer Lisa Mantler ist, wissen nicht viele Menschen. Ihrer Schwester Lena geht es nicht anders. Aber wenn von Lisa und Lena die Rede ist, klingelt es: Das sind doch die Tiktok-Stars! Im Doppelpack sind sie mit 14 Jahren berühmt geworden. Doch jetzt, mit 20 Jahren, wollen sie auch eigene Wege gehen. Als unsere jungen Reporter:innen die beiden online interviewen, sind die 20-jährigen Zwillinge in zwei Kacheln im Meeting zu sehen. Gerade sind sie aus Köln gekommen. Lisa ist schon zu Hause in Stuttgart, Lena ist noch unterwegs, gerade in Frankfurt.

Wenn ihr in der Öffentlichkeit unterwegs seid, werdet ihr ja sicher oft von euren Fans erkannt. Ihr seid schon richtig jung berühmt geworden. Wie ist das für euch?
Lisa: Daran gewöhnt man sich wohl nie so richtig. Das hört sich vielleicht blöd an, aber manchmal möchte man den Leute einfach sagen, dass wir doch noch immer „ganz normal“ sind.
Wie würdet ihr euren Job beschreiben?
Lisa: Wir wollten nie Influencer, Tiktoker oder Youtuber von Beruf werden, sondern in Richtung Moderation und Schauspielerei gehen. Wir moderieren zum Beispiel gemeinsam die Sendung „ticktack – Zeitreise mit Lisa und Lena” und für „Die besten Klasse Deutschlands“ sind wir bei den Außendrehs im Einsatz. In diesem Sommer haben wir auch unseren ersten Kinofilm gedreht.
„Die beste Klasse Deutschlands“ läuft gerade immer freitags um 19.30 Uhr auf Kika und in der Kika-Mediathek.
Gibt es in eurer Karriere bisher etwas, was besser anders gelaufen wäre?
Lena: Ja, der Haarschnitt mit dem Pony. Das ist das Ding: Unsere ganze Pubertät ist im Internet. All die Dinge, die man mal ausprobiert hat. Ich stehe zu mir, aber bei manchen Sachen denke ich: Das wäre cool, wenn man das jetzt nicht mehr googlen könnte.
Die Frisur, die Lisa und Lena heute peinlich ist

Wie ist es, so eng mit einer Schwester zusammenzuarbeiten - welche Vorteile und Nachteile hat das?
Lisa: Ich glaube, das war gut, weil wir so nie allein waren. Aber jetzt ist es auch gut, dass wir jeder unseren eigenen Weg gehen können.
Was plant ihr für die Zukunft?
Lena: Ich würde gern weiter Schauspielern und Modeln. Möchte aber auch viel in Richtung Fotografie ausprobieren. Gern würde ich mich in Stuttgart, wo ich zu Hause bin, mehr sozial engagieren. Kinder in Ihrer Kreativität zu unterstützen, liegt mir sehr am Herzen. Das kommt leider oft zu kurz.
Lisa: Ich würde weiter fürs Kinderfernsehen arbeiten. Gutes Kinderfernsehen ist einfach wichtig. Später würde ich lieber hinter als vor der Kamera stehen. Ich finde Regie richtig spannend. Aber ich könnte mir auch vorstellen, Theologie zu studieren oder in Richtung Lehramt zu gehen.
Lisa und Lena sind derzeit auch in der Kika-Show „Die beste Klasse Deutschlands“ zu sehen. Was Kika-Moderatorin Clarissa den KiWi-Reporter:innen erzählt hat, erfährst du hier.
Ihr macht ja so viel: Tiktok, Instagram, Youtube, Schauspielern, Mode und ihr habt auch mal einen Song aufgenommen. Was hat euch am meisten Spaß gemacht?
Lena: Als wir angefangen haben, haben wir so viele Angebote bekommen und einiges ausprobiert, wie zum Beispiel den Song. Wir wollten keine Musiker werden, sondern einfach mal sehen, wie es im Studio ist. Was mir aber neben dem Schauspielern am meisten Spaß macht ist alles im Bereich Mode. Weil ich einfach modebegeistert bin und gern Klamotten designe. Wie ist es bei dir Lisa?
Lisa: Ich liebe einfach Moderation, gerade fürs Kinderfernsehen. Wir können so viel daraus lernen und mitnehmen. Aber auch das Schauspielern beim Film „Skatergirlz“ war echt cool. Dafür waren wir zuvor zwei Jahre auf der Schauspielschule. Das liebe ich einfach.
Wir haben gelesen, dass ihr mal eine Tiktok-Auszeit gemacht habt. Was hat dazu geführt?
Lisa: Tiktok war ja früher Musical.ly. Und da waren wir der größte Account weltweit. Das war mega verrückt. Als Musical.ly verkauft wurde, ist vieles außer Kontrolle geraten. Dafür konnten wir nicht stehen und wollten auch nicht das Gesicht so einer Plattform sein. Deshalb haben wir den Account gelöscht. Mittlerweile hat sich bei tiktock einiges verbessert, so dass wir zu der Überlegung kamen: Ist es nicht gerade wichtig, wenn wir einen Unterschied machen wollen, auch auf der Plattform zu sein? Man muss aber auch wissen: Einige Dinge kann man nicht ändern. Je größer eine Plattform ist, desto schwieriger ist es, sie zu steuern. Daher muss man dann einfach vorsichtig sein.
Eine App gegen zu viel Social-Media-Zeit
Wie belastend ist die Berühmtheit und die viele Öffentlichkeit für die Psyche?
Lena: Wir hatten beide so Momente, wo wir überlegt haben, ob wir das überhaupt weitermachen wollen. Social Media hat positive und negative Seiten. Du musst aufpassen, dass du dich nicht verlierst, gerade wenn du jünger bist. Aber unsere Familie hat uns immer weitergeholfen, auf dem Boden zu bleiben und zu überlegen, worauf es im Leben ankommt.
Wer von euch beiden ist eigentlich aktiver auf Social Media?
Lisa: Lena.
Lena: Aber nicht viel. Lisa ist aktiver auf Instagram, jedenfalls auf lisaandlena. Ich habe auch noch einen Einzelaccount mit Fotografie. Es ist einfach so eine Zeit, wo ich mein Handy oft weglege und viel anderes mache.
Lisa: Wir haben gerade sehr viele Projekte. Ich war im letzten Monat kaum auf Social Media. Das ist auch etwas, was Lena und ich gelernt haben: Es ist okay, nicht ständig online zu sein. Ich habe mir eine Screentime am Tag gesetzt. Dann kommt eine Glocke und sagt Stopp. Und das tut mir gut.
Und welche Stars bewundert ihr?
Lena: Ich bin eher Fan von Musikern. Harry Styles finde ich zum Beispiel toll. Oder die Sängerin 070 Shake. Das sind Leute, die mich mit ihrer Musik inspirieren.
Lisa: Bei mir ist es auf Instagram Lisa Marie Schiffner. Sie gibt voll was weiter, was ihr auf dem Herzen liegt. Und ich finde Justin Bieber einfach cool. Er spricht einfach oft wichtige Themen an.
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