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Cajón Instrumente selber machen

Von Assata Frauhammer, dpa, Angela Hoffmann | 12.11.2020, 16:00 Uhr

Auf einem Cajón kannst du gleichzeitig sitzen und spielen – und du kannst dieses Instrument sogar selbst bauen.

Das Cajón ist ein Musikinstrument aus Holz, auf dem man sitzen und trommeln kann. Wir haben uns in einem Kurs angeschaut, wie es gebaut und gespielt wird. Julius, Melina und Hanna waren auch dabei.

Erst bauen, dann spielen

Gleich geht der Cajón-Kurs los. Julius, Melina und Hanna sitzen mit ihren Eltern und anderen Kindern um einen großen Tisch. In der Mitte liegen jede Menge Holzbretter, Schrauben und Bohrmaschinen. Denn bevor die Teilnehmer auf den Instrumenten spielen können, müssen die Cajóns erst mal gebaut werden!

Ulrike Schindele leitet den Kurs. Sie erklärt die einzelnen Teile auf dem Tisch: Die quadratischen Bretter sind der Deckel und der Boden. Die dicken rechteckigen Teile sind die Seiten. Das dünne rechteckige Brett mit Loch ist die Rückseite. Und das andere dünne Brett ist die Schlagseite. Darauf wird mit den Händen getrommelt.

 

Das „kleine Schlagzeug“

Zuerst ist der Boden dran. Melina drückt Leim aus einer kleinen Tube auf den Rand des Brettes. Ihre Mutter hält ein Seitenteil dagegen und drückt es fest. Dann werden die Teile verschraubt. Auch Julius und seine Mama, Hanna und ihr Papa bauen fleißig.

Julius spielt seit einiger Zeit Schlagzeug. Das steht in seinem Kinderzimmer. „Es ist ziemlich laut“, sagt Julius. Und nimmt auch viel Platz weg. Das Cajón wird manchmal „kleines Schlagzeug“ genannt. Man kann damit ähnliche Klänge wie mit dem Schlagzeug erzeugen. Hanna hat nur eine Trommel zuhause. Sie kann es kaum erwarten, auf dem Cajón zu sitzen. „Cool, ein Instrument zum Draufsitzen“, findet sie.

 

Metallspiralen sorgen für scheppernden Klang

Mittlerweile ist die Form des Cajóns erkennbar. Seitenteile, Vorderseite und Deckel sind festgeschraubt. Das Cajón ist aber keine einfache Holzkiste. An der Schlagseite werden von innen kleine, dünne Metallspiralen befestigt. Diese sorgen für den etwas scheppernden Klang des Cajóns. Julius schlägt schon mal probeweise von außen dagegen. „Klingt gut“, stellt er fest. Jetzt fehlt nur noch die Rückseite. „Die hat ein Loch, damit das Cajón besser klingt. Außerdem kann man so später noch Teile hinzufügen. Zum Beispiel Glöckchen“, erklärt Ulrike Schindele. Nun werden die Kanten des Cajóns glatt geschliffen.

Rücken gerade und das Cajón etwas kippen

Dann ist es endlich soweit. Die Kursleiterin macht vor, wie man richtig auf dem Cajón sitzt: breitbeinig, mit geradem Rücken. Wer mag, kann das Cajón etwas nach hinten kippen. Geschlagen wird auf die obere Hälfte der Schlagseite. Julius, Hanna, Melina und die anderen Kinder trommeln sofort wild drauf los. Die selbst gebauten Cajóns klingen richtig gut!

 

Tipps von einem Profi

Wie man verschiedene Töne erzeugen kann, erklärt der Cajón-Spieler Daddi Bahmani: Es gibt drei Grundschläge, den Bass, den Ton und den Tip. Beim Bass schlägt man mit der ganzen, gestreckten Hand in die Mitte des Cajóns. Das klingt wie die große Trommel beim Schlagzeug. Beim Ton schlägt man hingegen an den oberen Rand weit außen. Dabei entsteht ein scheppernder Klang wie von der kleineren Schlagzeug-Trommel. Der Tip ist für leisere Töne. Dabei tippt man das Cajón mit den Fingerspitzen an, statt zu schlagen. Der Profi Daddi Bahmani findet, dass das Cajón ein sehr guter Schlagzeug-Ersatz ist. Sein Tipp für Anfänger: „Einfach los trommeln! Es gibt nichts zu beachten.“

 

Lass dir gegebenenfalls von einem Erwachsenen helfen.