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TOTENSONNTAG Blumen und Kerzen

Von Redaktion svz.de | 24.11.2014, 14:27 Uhr

Der November ist meist ein trüber Monat. Es wird früh dunkel, die Bäume verlieren ihre Blätter und manchmal kann man vor lauter Nebel oder Regen kaum noch etwas sehen. Bei vielen Menschen macht sich deshalb eine traurige Stimmung breit.

Der November ist meist ein trüber Monat. Es wird früh dunkel, die Bäume verlieren ihre Blätter und manchmal kann man vor lauter Nebel oder Regen kaum noch etwas sehen. Bei vielen Menschen macht sich deshalb eine traurige Stimmung breit. Zu dieser trüben Novemberstimmung passt es auch, dass gerade in diesem Monat zwei Sonntage den Verstorbenen gewidmet sind. Am Volkstrauertag wird an die vielen Toten gedacht, die durch Krieg und Gewalt umgekommen sind. An Denkmälern für die Toten der Weltkriege liegen dann viele Blumenkränze. Am Totensonntag erinnern die evangelischen Christen in Deutschland und der Schweiz ganz besonders an ihre verstorbenen Verwandten und Freunde des vergangenen Jahres. Die katholischen Christen tun das am 2. November, an Allerseelen.

Totensonntag ist immer am letzten Sonntag vor dem ersten Advent. Das Datum für das kirchliche Fest legte der preußische König Friedrich Wilhelm III. im Jahre 1816 fest. Warum er das tat, ist nicht ganz klar. Möglicherweise waren die vielen Soldaten, die im Krieg gegen Napoleon getötet wurden, der Anlass. Denkbar ist auch, dass er seiner sehr jung verstorbenen Frau Luise gedenken wollte.

Der Feiertag wird zwar Totensonntag genannt, heißt bei den evangelischen Christen aber eigentlich Ewigkeitssonntag, da sie an ein Weiterleben nach dem Tod glauben. Deshalb ist dieser Tag nicht ein Tag der Trauer, sondern auch der Hoffnung. Viele Menschen gehen dann zum Friedhof, schmücken das Grab des Verstorbenen und zünden eine Kerze an. In den Gottesdiensten werden die Namen der Verstorbenen der letzten zwölf Monate vorgelesen. Der Feiertag ist gleichzeitig der Abschluss des Kirchenjahres, das am ersten Adventssonntag neu beginnt.

Ob und wie man den Totensonntag feiert, darf natürlich jeder selbst entscheiden. Meist finden an diesem Tag keine lauten Partys oder Konzerte statt. Manche Trauernde möchten gern allein sein, andere finden es schön, gemeinsam mit anderen über vergangene Erlebnisse zu sprechen. Es gibt kein Rezept dafür, wie Trauern und Erinnern am besten funktionieren. Falls Ihr jemanden kennt, der vor Kurzem jemanden verloren hat, hört genau hin, was derjenige sich wünscht. Gemeinsam Fotos anzusehen, alte Geschichten zu hören oder einfach etwas Schönes zu unternehmen, kann trösten. Manchmal reicht aber auch das gemeinsame Anzünden einer Kerze.