Staatsschutz ermittelt gegen Anhänger des Fußball-Drittligisten Energie Cottbus
Der Staatsschutz ermittelt zu rechtsextremistischer Kriminalität innerhalb der Fan-Szene beim Fußballregionalligisten Energie Cottbus. Die Ermittlungsgruppe sei im Januar eingerichtet worden, teilte die Polizei gestern in Cottbus mit. „Diese gewalttätige Fan-Szene haben wir seit Jahren feststellen müssen“, sagte der Leiter der Polizeidirektion Süd, Sven Bogacz. „Wir wissen, dass sich diese Szene auch rechtsextremistisch äußert.“ Die Polizei bezifferte die Größe auf 100 Personen, der Großteil sei polizeibekannt. „Zu vielen Sachverhalten laufen Ermittlungsverfahren“, sagte Bogacz. Es gebe eine deutliche Verquickung zwischen Kickboxer-Szene, Rockern, Rechtsextremisten und Gewalttätern. Die Polizei erhofft sich Hinweise von Cottbuser Bürgern, denen etwas bei Fußballspielen oder in der Stadt auffällt.
Die jüngsten gewalttätigen Krawalle hatte es Ende April beim Regionalspiel SV Babelsberg gegen Energie Cottbus in Babelsberg gegeben. Der SV Babelsberg sprach von „volksverhetzenden und menschenverachtenden Artikulationen aus dem Gästeblock“. Die Polizei nahm Anzeigen unter anderem wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen auf.
Medienberichten zufolge gehört zu dem kriminellen Netzwerk auch die rechtsextreme Gruppierung „Inferno Cottbus“, die versucht, mit Gewalt Fans auf ihre Seite zu ziehen. Energie-Präsident Michael Wahlich sagte, dass der Verein „von kriminellen Elementen, die den Fußball als Plattform nutzen“ unterwandert werde. Die Gruppierung „Inferno Cottbus“ wird vom Verfassungsschutz Brandenburg beobachtet. Nach Angaben des Innenministeriums können Aktivitäten der Gruppe auch außerhalb des Stadions dem Rechtsextremismus zugeordnet werden.