Gut 33 Jahre nach der Wende wird im brandenburgischen Döberitz (Premnitz) ein DDR-Museum aufgelöst. Bei einer Auktion kommen insbesondere Fahrzeuge und Spielzeug aus dem ehemaligen Arbeiter- und Bauernstaat unter den Hammer.
Es ist ein besonderer Schatz aus der Geschichte der ehemaligen DDR, den Manfred Hüsges zusammengetragen hat: 40 000 Objekte, Fahrzeuge, Spielzeug und Alltagsgegenstände aus DDR-Zeiten, auf 400 Quadratmetern Ausstellungsfläche in einem ehemaligen Tanzlokal in Döberitz, einem Ortsteil von Premnitz im Havelland. Nach dem Tod von Hüsges, der aus dem westdeutschen Mönchengladbach stammt, wird das gesamte Inventar und auch das Gebäude des DDR-Museums am Samstag vom Berliner Auktionshaus Historia versteigert.

Zum Aufruf kommen dann Vitrinen oder Regale voller DDR-Spielzeugautos und Modelleisenbahnen, aber auch Brettspiele, Puppen und Alltagsgegenstände wie Staubsauger oder Waschmaschinen. Das „Pebeland“ zeigt eine ganze Stadt mit NVA-Kaserne, Konsum und Rathaus aus Pebe-Plastiksteinen, dem ostdeutschen Pendant zu Lego.

Star der Fahrzeug-Sammlung ist ein Barkas Krankentransporter mit kompletter Ausstattung dazu Trabbis und weitere Barkas Transportfahrzeuge. Der Startpreis für jeden Auktionsposten liegt bei 100 Euro. Für das Gebäude lautet der erste Aufruf auf 30 000 Euro.

Hüsges hatte die ehemalige Gaststätte in jahrelanger Arbeit umgebaut und 2014 als DDR-Museum eröffnet. Nach dem Tod von Hüsges vor einigen Jahren seien noch einige Versuche unternommen worden, das DDR-Museum auch mit Hilfe der Kommune zu erhalten, sagte Kunsthistorikerin Christina Schulze vom Auktionshaus Historia.
Doch letztlich waren diese Versuche erfolglos - nun werde die Sammlung samt Museumsgebäude im Auftrag der Erben versteigert.
