Viele Ehrenamtliche sind ambulant im Einsatz
Die professionelle Sterbebegleitung von todkranken Menschen in Brandenburg hat sich nach Ansicht der Landesarbeitsgemeinschaft Hospiz in den letzten Jahren erheblich verbessert. Mittlerweile existieren zwischen Elbe und Oder neun stationäre Hospize mit rund 100 Betten, sagte Sprecherin Angela Schmidt-Gieraths in Potsdam. Aktuell befinde sich ein zehntes in Luckenwalde (Teltow-Fläming) im Aufbau. Immer schwieriger gestalte sich dagegen die Suche nach geeigneten Ärzten und Pflegern, betonte Schmidt-Gieraths.
Neben den Hauptamtlichen seien vor allem in ambulanten Hospizdiensten im Land viele Ehrenamtliche im Einsatz. Ihre Zahl schätzt die Arbeitsgemeinschaft auf mehr als 1000. Es sei aber noch Luft nach oben, unterstrich LAG-Kollegin Renate Schwarz. Dazu müsste der ambulante, palliative Pflegebereich noch besser strukturiert werden, verlangte sie.
Mit der Neuregelung des Hospiz- und Palliativgesetzes Ende 2015 sei noch lange nicht alles gut. Zwar habe jeder jetzt einen Anspruch auf palliativmedizinische Versorgung und es gebe im System mehr Geld. Aber noch immer sterbe jeder Zweite in einem Krankenhaus, obwohl das die wenigsten möchten, wie Schwarz erklärte.
Dieser Anspruch sei in der Öffentlichkeit nicht so präsent. In diesem Kontext verwies Schwarz darauf, dass Betreiber von Pflege- und Altenheimen jetzt verpflichtet seien, ihren Bewohnern und deren Angehörigen eine entsprechende Beratung zu geben, wenn diese in eine palliative Situation kommen.
Den vielen Ehrenamtlern komme in moralischer Hinsicht bei der Sterbebegleitung eine wichtige Aufgabe zu, „wenn es darum geht, kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn bestimmte Behandlungsangebote abgelehnt werden sollen“, unterstrich Schwarz. Lebensqualität und Würde des Sterbenden sollten ihrer Ansicht nach stets vorgehen.